Sonntag, 31. Juli 2011

Rituale cisterciense Deutsch (1892) - Inhaltsverzeichnis: 1. Buch

Rituale cisterciense (1892), Inhaltsverzeichnis: 1. Buch

Von den kirchlichen Riten im Allgemeinen

Kap. 1: Vom "Opus Dei" ---------------------------------------------------------- 1
Kap. 2: Wie die Stunde des "Opus Dei" und des Englischen Grußes anzuzeigen ist -- 2
Kap. 3: Vom Oratorium des Klosters ---------------------------------------------- 6
Kap. 4: Von den Lampen und Lichtern --------------------------------------------- 8
Kap. 5: Von der Art und Weise zu gehen und vom Eintreten in die Kirche ---------- 9
Kap. 6: Wie die Brüder sich in der Kirche verhalten sollen ------------------------- 10
Kap. 7: Von der Ordnung der Versammlung --------------------------------------- 12
             Von den Gästen ---------------------------------------------------------- 12
Kap. 8: Wie die Brüder sich im Chor verhalten sollen ------------------------------- 14
             Von der Verneigung ------------------------------------------------------ 16
             Von der Prostration ------------------------------------------------------ 16
             Wie die Venia zu erbitten ist ---------------------------------------------- 17
             Von der Kniebeugung ---------------------------------------------------- 17
             Vom Sitzen ---------------------------------------------------------------- 17
Kap. 9: Vom Kreuzzeichen --------------------------------------------------------- 18
Kap. 10: Von der Weise und Ordnung, die Horen etc. anzustimmen ----------------- 19
Kap. 11: Von den Lesungen und Responsorien -------------------------------------- 21
Kap. 12: Vom Kyrie eleyson ------------------------------------------------------- 24
Kap. 13: Vom Gesang und der Psalmodie ------------------------------------------- 25
Kap. 14: Von der Orgel ------------------------------------------------------------- 26
Kap. 15: Von der Genugtuung im Chor ---------------------------------------------- 27
Kap. 16: Vom Verlassen des Chores ------------------------------------------------ 29
Kap. 17: Von den Prozessionen ----------------------------------------------------- 30
Kap. 18: Von der heiligen Eucharistie, dem Krankenöl u. den Reliquien der Heiligen - 33
Kap. 19: Von der Darbringung des Weihrauchs ------------------------------------- 35
               Vom Inzens des Altars --------------------------------------------------- 36
               Vom Inzens des Evangeliums und der Opfergaben ---------------------- 37
               Von der Beweihräucherung der Personen ------------------------------- 39
Kap. 20: Von der Segnung des Wassers und anderer Dinge ------------------------- 40
               Von anderen Segnungen ------------------------------------------------- 43
Kap. 21: Wie das regulare Offizium zu beginnen ist und wie die Lesungen, Collecten, Episteln und Evangelien zu singen sind ----------------------------------------------------------------------- 45
Kap. 22: Von der täglichen Lesung der Regel --------------------------------------- 53
             

Samstag, 30. Juli 2011

Rituale cisterciense Deutsch (1892) - 1. Buch, 2. Kapitel (11-17): Wie die Stunde des "Opus Dei" und des Englischen Grußes anzuzeigen ist

Rituale cisterciense (1892), 1. Buch, 2. Kapitel (11-17):
11. Zum ersten Zeichen der Non wird mit der größeren Glocke geläutet an Fasttagen, [und zwar] ungefähr ein Viertel vor dem zweiten. An Tagen mit Mittagessen jedoch ist das Zeichen des Englischen Grußes, das nach der Mittagsruhe gegeben wird wie oben angezeigt, das erste Zeichen der Non, für die das zweite immer mit der kleineren [Glocke] geläutet wird.
12. Die Vesper wird zuerst mit der Nola des Dormitoriums angezeigt, eine halbe Stunde vor dem zweiten Zeichen, das mit der für den Gottesdienst geeigneten Glocke, wie oben gesagt, geläutet werden soll.
13. Zur Kollatslesung, das ist die Lesung der Komplet, wird mit der kleinsten Glocke geläutet bis zum Zeichen des Oberen, dann wieder am Ende der Lesung vor der Komplet. Vom Vers Behüte uns jedoch bis zum Es segne wird mit der größeren geläutet, dann, nachdem die Antiphon Salve Regina gesungen und der Vers Die Seelen der Gläubigen gesungen wurde, wird zum Englischen Gruß angeschlagen.
14. Das Zeichen zu diesem Englischen Gruß nun aber wird gegeben drei Mal am Tag (also am Morgen vor dem Zeichen der Vigilien, am Mittag und am Abend) mit dem dreifachen Anschlagen der größeren Glocke, drei Male wiederholt, mit einem ausreichenden Intervall nach jeder Einheit, damit von den Hörenden das Gegrüßet seist du, Maria gesprochen werden kann. Wenn sie nämlich dieses Zeichen hören, sollen alle mit gebeugten Knien oder stehend (je nach [liturgischer] Zeit) leise drei Mal Gegrüßet seist du, Maria beten.
15. An Sonntagen vom Mittag des vorangehenden Samstags bis zum eingeschlossenen Ende der Komplet des Sonntags wird der Englische Gruß von allen stehend gebetet, zum Altar gewendet, mit entblößtem Haupt und an den Seiten herabgelassenen Ärmeln. Und dieser gleiche Ritus wird befolgt in der gesamten Osterzeit. Zu anderen Zeiten beugen wir die Knie und erbitten die Venia über den Fingerknöcheln einander zugewandt. Wenn jemand aber für sich diesen Engelsgruß zum oben beschriebenen Zeichen betet, erbittet er ebenfalls die Venia zum Altar gewendet oder zur Kirche hin.
16. Schließlich wird die Nola-Glocke geläutet für die Dauer eines De profundis [Ps. 129] zur Nachtruhe, nachdem die Brüder vom Oberen besprengt worden sind und sich zurückziehen ins Dormitorium.

Die "Tabula lignea" (das im Osten ebenfalls gebräuchliche "Simandron"), ein wichtiges Instrument zum zusammenrufen der Gemeinschaft. Photo: Cistopedia
 17. Es ist anzumerken, dass alle diese Glockenzeichen während der drei Tage vor Ostern unterbleiben, [und zwar] vom Beginn der feierlichen Messe an Gründonnerstag bis zum Beginn der Messe am Karsamstag. Zwischenzeitlich wird jedoch die hölzerne Tabula [ein Schlagbrett], die im Kreuzgang vor dem Kapitelsaal hängt, zu den einzelnen Horen nach der oben angeführten Ordnung geschlagen.

Freitag, 29. Juli 2011

Rituale cisterciense Deutsch (1892) - 1. Buch, 2. Kapitel (1-10): Wie die Stunde des "Opus Dei" und des Englischen Grußes anzuzeigen ist

Rituale cisterciense (1892), 1. Buch, 2. Kapitel (1-10):
[1.] Nach altem Brauch des Ordens und der Konstitutionen (als man nur zwei Glocken zu haben pflegte) soll die größere immer läuten zum ersten Zeichen der hore, das wir Appellatio ("Anruf") nennen; [außerdem] zum Mixtum (Frühstück), vor dem Mittagessen und danach: zum Biberes (Trunk) und zur Messe. Überdies zu allen (Gottes-)Diensten oder Horen, denen die Konversen beiwohnen sollen: Ausgenommen sind die Prim (wenn sie von den Laudes abgetrennt ist), das Kapitel, die Terz, Sext, non, die Kollatslesung und die Komplet, zu denen immer mit der kleineren Glocke zu läuten ist. Mit jener größeren Glocke ist zu läuten zur Prim, wenn kein Intervall (Pause) zwischen Laudes und Prim gehalten wird, zum Englischen Gruß, zum Salve Regina, zur Krankenkommunion, zur Krankensalbung und beim Ableben eines Sterbenden. Außerdem noch zur Präfation der Konventmesse nach dem dort beschriebenen Ritus.
2. Da es aber schon schwierig ist, der unterschiedlichen Anzahl der Glocken wegen, für alle Klöster eine selbe Regel des Läutens aufzustellen, gilt: Es bleibt, wo es mehr Glocken als zwei gibt, dem Oberen überlassen, wie er die größere [Glocke] bestimmt, um das Zeichen zu geben für die Verschiedenheit der Tage und (Gottes-)Dienste.
3. Im übrigen können alle anderen, mehr oder weniger, nach der Ordnung des Oberen zu den unterschiedlichen Feiertagen läuten, nämlich zu den Vigilien, Prozessionen, Messen, Vespergottesdiensten und Exequien eines Verstorbenen.
4. Zuerst wird vom Sakristan zur festgesetzten Stunde die Nola (kleine Glocke) im dormitorium zu den Vigilien geläutet, solange er den Psalm Erbarme dich meiner beten wird. Nach einer Pause, in der er Licht im Dormitorium und in der Kirche anzünden soll und die Eingänge öffnet, läutet er die größere [Glocke] wie oben beschrieben, oder eine andere dazu bestimmte Glocke, bis zum Zeichen des Oberen.
5. Von den Iden des September an [13. September] bis zum Gründonnerstag wird an Tagen, an denen die Konversen arbeiten, vom Beginn des letzten Psalms der ersten Nokturn die größere Glocke geläutet, damit die Konversen aufstehen. Von Ostern jedoch bis zun den Iden des September [s.o.] wird an diesen Tagen zu den Laudes (zu denen die kleinere Glocke zu läuten pflegt) die größere geläutet, um die Konversen zu wecken, die keine Mittagsruhe haben.
6. Zur Prim, an einzelnen Tagen mit zwölf Lesungen und immer dann, wenn sie von den Laudes getrennt ist, wie es im sommer geschieht, wird die kleinere Glocke geläutet, die größere jedoch, wenn sie mit den Laudes verbunden ist.
7. Zum Kapitel wird immer mit dieser kleineren [Glocke] geläutet, an Tagen ohne Fest oder wenn keine Matutinalmesse gesungen wird, nach der Prim. Wenn jedoch die Messe auf die Prim folgt, [wird zum Kapitel geläutet] nach dieser Messe, bis der Obere das Zeichen gegeben hat.
8. Zur Messe an Tagen ohne Fest oder an Festen, die keine zwei Messen haben [MM. = Duarum Missarum] soll die größere Glocke geläutet werden mit zwei unterbrochenen Zügen etwa gegen Ende der Hore, die [der Messe] vorangeht. An Festen jedoch mit zwei Messen (MM.) und zu anderen festlichen Messen [soll geläutet werden] ohne Unterbrechung. Vom Anfang der Präfation bis zum Ende wird die größere [Glocke] angeschlagen; die kleinere jedoch [wird angeschlagen] mit einem dreifachen Schlag zur Erhebung der Hostie und ebenso zur Erhebung des Kelches.
9. Das erste Zeichen zur Terz wird mit der größeren Glocke um die Mitte der Stunde vor diesem Gottesdienst gegeben, das zweite [Zeichen] aber mit der kleineren, die auch zur Sext geläutet wird.
10. Das Mixtum wird angekündigt (ausgenommen sind hier die Tage des in der Kirche vorgeschriebenen Fastens) mit drei Schlägen der größeren Glocke; an Tagen mit Mittagsmahlzeit vor der Sext, in der übrigen Zeit nach der Sext.

Mittwoch, 27. Juli 2011

Rituale cisterciense Deutsch - 1. Buch, 10. Kapitel: Von der Weise und Ordnung, die Horen, Hymnen, Antiphonen und Psalmen anzustimmen

Rituale cisterciense (1892), 1. Buch, 10. Kapitel:
[1.] Der den Wochendienst ausübende Priester, der die Horen beginnt, singt alles [Folgende] sehr langsam, ehrfürchtig und gedehnt: O Gott, komm mir zu Hilfe  und zur Komplet Wende dich uns zu.; mit der gleichen Langsamkeit und Gesetztheit schließt der Konvent an: Herr, eile, mir zu helfen oder Und wende den Zorn ab: Man macht eine Pause vor dem Ehre sei dem Vater und vor Wie im Anfang; und alles andere wird weiter unten zu behandeln sein.
2. An [Tagen] mit zwölf Lesungen beginnt der Kantor, der auf der Seite des Invitatoriums steht, die Hymnen zu allen Horen: ausgenommen sind Sext und Non, denn zu diesen Horen beginnt sie derjenige, der unterhalb des Invitators steht. Wenn der Kantor fehlt, hilft derjenige auf der gleichen Chorseite aus, der ihm beigesellt ist. An Tagen ohne Fest jedoch beginnt der Subinvitator alle Hymnen.
3. Der Abt stimmt immer die erste Antiphon in der Ersten Nokturn an. Wenn er fehlt, [tut das] der als Erster im Chor des Invitatoriums steht. Wenn der Abt jedoch anstimmt, stimmt jener den [zugehörigen] Psalm an. Die zweite Antiphon beginnt der Erste nach dem Abt im Chor des den Wochendienst ausübenden Priesters. Die dritte derjenige, der im Chor des Invitatoriums folgt, und so immer abwechselnd. Wann immer jedoch der letzte in einem Chor seine Antiphon angestimmt hat, dann stimmen der vorletzte und die anderen oberhalb in umgekehrter Reihenfolge die Antiphonen an, die noch übrig sind, auch, wenn sie schon etwas angestimmt haben.
4. Das Alleluia  in der Zweiten Nokturn, auch am Ostertag, die Antiphon zu den Cantica, zu den Laudes und zu den übrigen Horen beginnt der Invitator; den Psalm jedoch stimmt derjenige an, der unter ihm steht, oder aber derjenige, der über ihm steht, wenn der Beginnende selbst der Letzte sein sollte.
5. Denn sooft jemand eine Antiphon anstimmt (ausgenommen zum Benedictus und zum Magnificat), so beginnt derjenige, der unterhalb neben ihm steht, den Psalm oder das Canticum, oder aber der über ihm steht, wenn (wie gesagt wurde), derjenige der Letzte sein sollte, der in jenem Chor die Antiphon anstimmt. Doch wenn die Antiphon die ersten Worte des Psalms aufnimmt, dann beginnt der Psalm mit den darauf folgenden Worten.
6. Wenn derjenige, der die Antiphon anstimmen muss, fehlen sollte, dann beginnt sie derjenige, der oberhalb von ihm steht. Nichtsdestotrotz muss er aber seine eigene (wenn ihm eine zukommen sollte) in seiner Ordnung anstimmen. Wenn jedoch der Erste seines Chores fehlt, handelt in ähnlicher Weise, der an zweiter Stelle folgt.
7. Wer immer eine Antiphon beginnt, stehe ehrfürchtig, ein wenig aus der Stalle herausgetreten und mit dem Gesicht zum anderen Chor gewendet, mit entblößtem Haupt, die Hände an den Seiten herabgelassen bis zum Metrum [der Mitte des Psalmverses] des Psalmes; und derjenige, der neben ihm steht stimmt in ähnlicher Weise an. Darauf treten sie gleichzeitig in ihre Stalle zurück. Am Ende des Verses jedoch verneigt sich derjenige tief zum Altar hin, der die Antiphon gesungen hat; darauf stehe oder sitze er wie die anderen. Der Nebenmann jedoch verneigt sich nicht.
8. In gleicher Weise beginnt der Kantor oder der Sukzentor oder (bei zwölf Lesungen) der Abt die Antiphon zum Benedictus und zum Magnificat. Doch wenn der Abt diese anstimmt, dann stimmt der Kantor oder derjenige, der ihn in diesem Chor wohl vertreten soll, das Canticum an. Wenn jedoch der Kantor oder (wenn er abwesend ist) der Sukzentor die Antiphon beginnt, übernimmt jener im selben Chor, der [auch sonst] bei dessen Abwesenheit einspringt, seinen Dienst, und beginnt das Canticum.
9. Die Versikel der Nokturnen und Horen werden vom Invitator stehend gesungen, wie oben beschrieben, mit entblößtem Haupt, zum Altar gewendet, und sich dann verneigend, wenn er den ihm zukommenden Vers gesungen hat; er wartet nicht die Antwort des Chores ab. Wenn [der Invitator] fehlt, singt den Versikel für ihn, der neben ihm oberhalb oder unterhalb steht, wie wir oben von den Antiphonen gesagt haben.
10. Wo in directum [auf einem Ton] gesungen wird, werden die Psalmen in der obigen Ordnung ohne Antiphon angestimmt.

Dienstag, 26. Juli 2011

Rituale cisterciense Deutsch - 1. Buch, 12. Kapitel: Vom Kyrie eleyson

Rituale cisterciense (1892), 1. Buch, 12. Kapitel:
[1.] An Festtagen, das heißt an solchen mit 12 Lesungen, soll der Kantor, der im Chor des Invitators steht, das Kyrie eleyson in den regularen Horen anstimmen, ausgenommen Sext und Non.
2. Denn in diesen Horen an Festtagen und an allen anderen Tagen ohne Fest singt der ganze Konvent einmal Kyrie eleyson, dann macht er eine Pause, dann einmal Christe eleyson, dann macht er eine Pause, und wieder einmal Kyrie eleyson. Und ähnlich geschieht es im Kapitelsaal und im Refektorium.
3. Zu den Messfeiern hingegen wird das Kyrie eleyson immer im Chor des Invitators begonnen, vom Kantor oder vom Sukzentor, die dort stehen: Ausgenommen ist die Matutinalmesse, wenn zwei [Messen] gesungen werden. In ihr nämlich wird das Kyrie eleyson im anderen Chor begonnen, und dieses wird dann wechselseitig neun Mal gesungen; und zwar so, dass der Chor, der beginnt, vier Mal singt Kyrie eleyson, mit einem einmaligen Christe eleyson dazwischen, der andere Chor jedoch zwei Mal Kyrie eleyson singt und zwei Mal Christe eleyson. Das letzte Kyrie eleyson aber beenden beide Chöre zusammen.
4. Zu Totenmessen oder beim letzten Atemzug eines Verstorbenen, zur Krankensalbung und zum Totenoffizium beginnt der Kantor Kyrie eleyson. Zum Segen eines Novizen aber der gesamte Konvent.

Freitag, 22. Juli 2011

Missale cisterciense (1584) - Tonus cisterciensis

Der Zisterziensergesang hat eigene Formen und Wendungen entwickelt, die ihn unverkennbar dem "Reformmönchtum" zuordnen. Das sind vor allem eine Ursprünglichkeit in der Ausführung (beispielsweise heißt es in den offiziellen Texten des 12. Jahrhunderts regelmäßig: "Kyrieleison", ohne auf die Zweigliedrigkeit dieses Rufs zu achten) und die Bodenhaftung der Intervalle samt einer häufigen Beschränkung der Melismatik. Im Folgenden wird hier der Gesang des Vaterunser dokumentiert, wie er im Missale Cisterciense von 1584 notiert ist. P. Fulgence Schneider hatte die Notation in sein Werk (L'Ancienne Messe Cistercienne, Tilbourg 1929) übernommen.




Montag, 18. Juli 2011

Rituale cisterciense Deutsch - 1. Buch, 9. Kapitel: Vom Kreuzzeichen

Rituale cisterciense (1892), 1. Buch, 9. Kapitel:
Vom Kreuzzeichen
Wir bezeichnen [bekreuzigen] uns mit der rechten Hand (die mit dem Kukullenärmel bedeckt ist) von der Stirn zur Brust und von der linken Schulter zur rechten, mit aufrecht stehendem Körper. 1. Nach dem Gebet, bevor wir uns vor dem Altar verneigen, zu Beginn aller kanonischen Horen vor dem Vers O Gott, komm mir zu Hilfe, und vor Converte nos [Richte uns aus] zur Komplet. 2. Vor dem Evangelium, nachdem wir geantwortet haben Ehre sei Dir, o Herr. 3. Zu diesen Worten des Hymnus der Engel [Gloria] Mit dem Heiligen Geist etc. 4. Zu diesen Worten des Trisagion [Sanctus]: Im Namen des Herrn. 5. Nachdem die Komplet gebetet wurde [und] der Priester singt Es segne etc. Zu anderen Gelegenheiten ist es nicht üblich, sich in der Gemeinschaft zu bezeichnen [bekreuzigen]. Der Abt jedoch bezeichnet sich alleine, wenn er feierlich segnet, zum Vers Unsere Hilfe, und gleichfalls der Priester vor dem Exorzismus des zu segnenden Salzes. 

Samstag, 16. Juli 2011

Rituale cisterciense Deutsch - 1. Buch, 8. Kapitel (8-11): Wie die Brüder sich im Chor verhalten sollen

Rituale cisterciense (1892), 1. Buch, 8. Kapitel, 8.-11.:
8. Wir werfen uns nieder über die Formen [Pulte] mit gebeugten Knien, den übrigen Körper nach vorne gebeugt und mit enblößtem Haupt, die Hände unter der Brust gefaltet, die Füße nebeneinander stehend, an festfreien Tagen zu den Gebeten und zum Kyrie eleyson etc. Außerdem werfen wir uns ebenfalls nieder, [allerdings] auf die Knie und die Handknöchel, die auf den Boden berühren, einander zugewandt, zum Vers Gegrüßet seist du, Maria in ihrem Offizium, zum Englischen Gruß an festfreien Tagen außerhalb der Osterzeit etc. Dann werfen wir uns außerdem nieder mit dem ganzen, auf der Seite liegenden Körper zum Altar hin, indem der Arm den Kopf stützt, zu den sieben Bußpsalmen nach dem Begräbnis, zu der Litanei nach der Prozession am Freitag in der Quadragesima etc.
Wie die Venia zu erbitten ist
9. Wir erbitten die Venia, indem wir die Knöchel der Hände auf den Boden stützen, über dem Kukullen[saum] und ohne Beugen der Knie, wenn irgendeinem ein Fehler während des göttlichen Offiziums unterläuft etc. Diese Venia-Bitte nennen wir 'festlich' oder auch 'zu machen an Festtagen', da an Festtagen der Leser in den Vigilien nach den Lesungen und der Priester nach der Konventmesse auf diese Weise die Venia erbeten. 2. Deshalb auch [nennen wir sie 'festlich'], da an festfreien Tagen, das ist: an Ferialtagen außerhalb der Osterzeit, auch sie die Knie bis zum Boden beugen, wie auch die Hände, wie oben bei der zweiten Form der Prostration gesagt, weshalb also die Venia-Bitte, so vollzogen, 'wie an festfreien Tagen' genannt wird. Und auf diese Weise erbitten wir die Venia zur Erhebung der Hostie in der Messe und nach dem Agnus Dei. 3. Wir nennen es auch 'die Venia erbitten', wenn wir uns bei der Proklamation im Kapitelsaal oder zur Genugtuung im Refektorium mit dem ganzen Körper auf den Boden niederwerfen.
Von der Kniebeuge
10. Neben jener Kniebeugung, von der wir gesprochen haben bei der Prostration und der Venia-Bitte, beugen wir die Knie, den übrigen Körper zum Altar hin aufgerichtet, während der Meditation, zur Antiphon Unter deinen [Schutz und Schirm] etc. Wenn jedoch während des Evangeliums gesagt wird Und das Wort ist Fleisch geworden etc. oder wir im Presbyterium vor dem Allerheiligsten Sakrament hergehen, beugen wir nur ein Knie.
Vom Sitzen
11. Wir sitzen aber im chor mit über den Knien gefalteten oder gekreuzten Ärmeln zu den Psalmen, wie an ohrem Ort angegeben, zu den Lesungen, wenn mehrere gelesen werden und zu den folgenden Responsorien, zu den Prophetien, zur Epistel, zum Gradualgesang, zum Vers und zum Traktus in der Messe bis zum Evangelium, wenn nichts anderes vermerkt ist: Ausgenommen allerdings, wenn das Allerheiligste Sakrament ausgesetzt ist. Dann [sitzen wir] zum Mandatum [Fußwaschung am Samstag] und zur Kollation oder der Kompletlesung. Niemand jedoch setze sich, bis nicht der erste Vers des Psalms beendet wurde, und wenn das Ehre sei dem Vater zu sprechen ist, erhebe man sich nach der Pause des letzten Verses.

Freitag, 15. Juli 2011

Rituale cisterciense Deutsch - 1. Buch, 8. Kapitel (1-7): Wie die Brüder sich im Chor verhalten sollen

Rituale cisterciense (1892), 1. Buch, 8. Kapitel, 1-7:
[1.] Wenn sie zu ihren Sitzen kommen, verneigen sie sich zum Altar hin, so sie von unten her [also: vom westlichen Eingang her] eintreten. Wenn sie aber oben eintreten, verneigen sie sich nicht; immer aber stehen sie in ihnen [den Stallen] zum Altar gewendet, bis das Zeichen der Hore gegeben ist.
2. In derselben Weise stehen wir in den Stallen, wenn das Invitatorium, die Versikel, der erste Segen einer jeden Nokturn, die Kurzlesungen, die Kurzresponsorien, die [Schrift-]Kapitel und ähnliches, was an seiner Stelle erklärt wird, gesungen werden.
3. Wir stehen überdies in den Stallen, jedoch einander zugewandt, oder Chor gegen Chor, mit aufgehobenen oder vor der Brust gekreuzten Ärmeln, zu den Psalmen, Hymnen, Cantica und allgemeinen Antiphonen, soweit nicht anders notiert.
4. Wir stehen ebenfalls, doch außerhalb der Stalle, zum Altar gewendet, sooft es heißt: O Gott, komm mir zu Hilfe etc. zu den regulären Horen, zu den feierlichen Kommemorationen, zum Salve Regina, zum Englischen Gruß an Sonntagen und während der gesamten Österlichen Zeit; ebenfalls, wenn etwas alleine gesungen werden muss, wie die Lesung, der Vers, das Kurzresponsorium. Zu wissen ist, dass, sooft wir außerhalb der Stalle stehen, entweder zum Altar gewandt oder (wie bald zu sagen sein wird) zueinander, wir barhäuptig sind und die Hände unter den Ärmeln seitlich herabhängen lassen.
5. Wir stehen nämlich wiederum außerhalb der Stalle, jedoch einander zugewandt, wenn gesungen wird O Gott, komm mir zu Hilfe etc. beim Marianischen Offizium, sofern nichts anderes vermerkt ist, zu den feierlichen Antiphonen nach den Psalmen oder den Cantica aus dem Evangelium [Magnificat, Benedictus], zu den feierlichen Hymnen, wenn wir irgendetwas anstimmen etc.
6. Es ist zu wissen, dass diejenigen, die in der Abts- oder Priorstalle stehen, und diejenigen, die in den angrenzenden Stallen stehen im unteren Teil des Chores, immer zum Altar gewendet stehen müssen: Ausgenommen [der Fall], wenn sie sich bei den Vigilien zum Evangelium wenden, das verkündet wird.
Von der Verneigung
7. Wir verneigen uns außerhalb der Stalle einander zugewandt mit über den Knien verschränkten Ärmeln zum Vers Ehre sei dem Vater bis zum Wie im Anfang, zu den Kollektengebeten von der Seligen Jungfrau Maria und anderen feierlichen Kollekten in den Laudes, der Messe und in der Vesper. Wir verneigen uns jedoch über den Miserikordien, das heißt wir verharren in den Stallen auf den oberen Teil der sitze mit entblößtem Haupt und verneigt, die Ärmel über den Knien verschränkt, zum Kyrie eleyson und zu den allgemeinen Kollektengebeten an Festtagen und sooft es vermerkt ist.
(...)

Samstag, 9. Juli 2011

Dom Marie-Gérard Dubois: Le bonheur en Dieu...


"Le silence est consacré à Dieu, à la prière, à la méditation. Tout est mystérieux dans cette maison, les coutumes, les habits, les horaires, les tâches. Est-ce parce que la vie y est orientée vers le mystère et que sa fin est un mystère? (...) Aussitôt la porte franchie, ce silence et cette paix du cloître font sentir qu'ils sont entièrement offerts à Dieu. (...) Ici, rien de mal ne pourra m'arriver." (M.-G. Dubois: Le bonheur en Dieu. Paris 1995, p. 62)

"Das Schweigen gehört ganz Gott, dem Gebet, der Betrachtung. Alles ist geheimnisvoll in diesem Haus: die Gebräuche, die Kleider, der Tagesablauf, die Arbeiten. Und das vielleicht deshalb, weil dieses Leben auf das Geheimnis ausgerichtet ist und weil sein Ziel ein Geheimnis ist? (...) Sobald man die Tür hinter sich läßt, lassen diese Schweigen und dieser Friede des Klosters erahnen, dass sie zur Gänze Gott geschenkt sind. (...) Hier kann mir nichts Böses zustoßen."

Dom Marie-Gérard Dubois fasst in diesen wenigen Sätzen zusammen, warum es die Lebensform der Zisterzienser gibt und warum sie sich so darstellt. Ob nun das Rituale von 1892 oder 1949 oder 1964 Gültigkeit besitzt, ist nebensächlich: Einzig die Blickrichtung muss stimmen. Es ist das beständige Schauen auf Christus, "den Urheber und Vollender unseres Glaubens". Und wir sind berufen, zu der "Wolke von Zeugen" zu gehören, die die Last und die Fesseln der Sünde schon abgeworfen haben.

Freitag, 8. Juli 2011

Rituale cisterciense Deutsch - 1. Buch, 5. Kapitel: Von der Art und Weise, zu gehen, und vom Eintreten in die Kirche

Rituale cisterciense (1892), Buch 1, Kap. 5:
[1.] Es ziemt sich, mit höchster Eile zum "Opus Dei" (Gottesdienst) zu kommen: Dennoch sollen wir überall demütig einhergehen, den Kopf ein wenig geneigt, den Blick auf den Boden gerichtet, die Hände und die Ärmel der Kukulle zu den Seiten herabhängend, vor allem dann, wenn die Gemeinschaft zusammen ist und in der Kirche. Denn wenn wir außerhalb der Gemeinschaft im Kreuzgang oder andernorts umhergehen, halten wir die Hände in den Ärmeln der Kukulle oder unter dem Skapulier unterhalb des Gürtels so, dass sie gefaltet sind. Niemand jedoch, nur der Abt oder ein anderer Oberer, der der Gemeinschaft vorsteht, geht in der Mitte des Kreuzgangs.
2. [Haben] wir die Kukulle fertig [angezogen], treten wir mit entblößtem Haupt in die Kirche ein; und sooft wir vor einem Altar vorübergehen (dessen Altarschranken nicht geschlossen sind), verneigen wir uns. Zu welchem Stundengebet wir auch kommen (ausgenommen die Terz an Sonntagen), besprengen wir unsere Stirn mit Weihwasser.
3. In den Chor treten wir  von oben ein (das heißt: zwischen der Presbyteriumsstufe und den Chorstallen), wenn das Offizium im unteren Teil gefeiert wird; und dann dürfen im unteren Teil nur Abt und Prior eintreten, oder, wenn sie abwesend sind, die Älteren, die dort bei ihnen stehen. Ähnlich ist es, wenn die Vorsteher im oberen Teil stehen, denn dann treten die anderen von unten her ein.
4. Wenn andere daherkommen und man sich begegnet, grüßen sich beide, das heißt, sie verneigen sich mit unbedecktem Haupt. Vor dem Abt jedoch, der die Abtsstalle besetzt, und vor niemand anderem, treten die entgegenkommenden zur Seite, wenden sich ihm zur Gänze zu und verneigen sich tief. Dieser ehrfürchtige Gruß unterbleibt jedoch zu nächtlicher Zeit, sowie auch während der Arbeit, im Dormitorium (Schlafsaal), im Refektorium; auch in der Kirche wird er nur der Abt gegrüßt.
5. Vor dem Abt nämlich, der in den Chor in die Abtsstalle eintritt, verneigt sich der erste eines jeden Chores, sowohl der Mönche als auch der Novizen, die ihm dann am nächsten stehen; und wenn noch andere Vorsteher kommen, verneigen sie sich trotzdem vor ihnen. Ähnlich verneigen sich jene, die vor jenem in der Stalle stehenden [Oberen] vorübergehen.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Rituale cisterciense Deutsch - 1. Buch, 4. Kapitel: Von den Lampen und Lichtern

Rituale cisterciense (1892), 1. Buch, 4. Kapitel:
[1.] An Lampen gibt es in unseren Kirchen bis auf fünf keine: Von diesen wird eine an der Presbyteriumsstufe aufgehängt; diese brenne beständig. Eine andere [hängt] inmitten des Chores. Die dritte im Hinteren Chor oder im Schiff. Und diese beiden werden angezündet zu beiden Vespergottesdiensten, den Vigilien und der feierlichen Messe an Sermofesten, an Palmsonntag und zu den vorgeschriebenen Totenoffizien. Zwei weitere [Lampen] kann haben, wer dies wünscht, der Konversen und der Gäste wegen.
2. Außerdem werden Kerzen in Windlichtern (Absconsae) angezündet zu den Nokturnen und wenn es nötig ist, also zu den Responsorien, den Lesungen oder zu den Gebeten (collecta). Auch stehen zwei Kerzen auf Leuchtern bei dem Altar, wo sie zur Messe sowohl an festfreien als auch an Fest-Tagen brennen. Bei feierlichen Sermofesten, am ersten Adventssonntag und bei vorgeschriebenen Totenoffizien werden zwei weitere [Kerzen] hinzugefügt, oder auch vier beim Hochaltar.
3. An der Altarstufe kann es auch zwei weitere Kerzen auf hohen Leuchtern geben, die angezündet werden zur Elevation der Hostie in der Messe, zu den Vespergottesdiensten an von der Kirche vorgeschriebenen Feiertagen und täglich zum Salve Regina.
4. Wenn das Fest irgendeines Heiligen gefeiert wird, zu dessen Ehren wir einen konsekrierten Altar besitzen, wird dieser Altar gewöhnlich dezent geschmückt, und von der ersten Vesper bis zum Ende das Festtags sollen vor ihm (wenn es machbar ist) ununterbrochen Lampen brennen, und ähnlich [geschieht es] am Festtag seiner Weihe.
5. Wer es möchte, kann Kerzen aus weißem Wachs haben, vor allem an Festtagen. Doch im Advent, in der Quadragesima und bei Totenoffizien sollen die Kerzen nur aus gewöhnlichem Wachs sein.
6. Wenn die Kerzen jedoch angezündet oder gelöscht werden, ziemt es sich, dass sie zuerst auf der Epistelseite angezündet werden, angefangen (wenn es denn mehrere sind)  mit derjenigen, die näher beim Kreuz steht, gelöscht jedoch werden sie zuerst auf der Evangeliumsseite, beginnend mit der entferntesten.

Mittwoch, 6. Juli 2011

Rituale cisterciense - Liber I, Cap. III: De Oratorio Monasterii

[1.] Omnes Ecclesiae Ordinis nostri in honorem B. Mariae dedicatae sunt, et fere in modum crucis constructae : instar Ecclesiae Cisterciensis omnium matris; cujus longutudo in quatuor partes antehac dicvidebatur.
2. Prima eaque suprema, in qua est majus Altare, vocatur Presbyterium et distinguitur a reliquis une vel altero gradu. Majus Altare a muro sejungitur ut circuiri possit, et uno etiam vel duplici gradu a pavimento Presbyterii separatur. habet ad parietatem meridionalem Ministerium (seu Credentiam) in quo parantur vasa inservientia sacrificio. Infra vero gradum Altaris juxta eundem parietem sunt Stalla cum sedibus in quibus stant vel sedent Sacerdos et Ministri ad Tertiam et Missam.
3. In secunda parte Ecclesiae, quae Chorus est, sunt Stalla, sedes, et scamna in modum Pulpiti, in quibus stamus, sedemus vel prosternimur, ritu infra dicendo. Sedes vocantur Misericordiae, maxime ob partem subsellii inversam et recurvam, super quam inclinati residemus ut dicetur postea. Pulpita ipsa vocantur Formae. Stalla autem et sedes infra Formas positae, sunt Chorus Novitiorum.
4. ... [Retrochorus]
5. Navis similiter separatur a retrochoruo, et in ea sunt Stalla et sedes pro Conversis, cum Altaribus pro Missa de Beata et quotidiana Defunctorum.
6. In Oratorio seu Ecclesia nihil tolerari debet quod sanctitatem loci dedeceat : sed tantum quae ad cultum Dei pertinent; et ista sint nitida, munda, pura et integra. Bruta ne in eam intrent omnimodis caveatur.
7. Ornamenta, vasa, linteamina et alia id genus in vestiario (id est Sacristia) arcis distinctis, tutis et convenientibus recondantur, praeparantur, et asserventur. Libri etiam habeantur sufficientes pro numero Monachorum, id est Missale, Epistolare, Textus Evangelii, Regula, Liber usuum, id est Rituale, Psalterium, Hymnarium, Collectaneum, Antiphonarium, Lectionarium, Graduale, Processionale, et Calendarium seu Martyrologium.
8. Nihilominus super Altaria sint Crux, duo candelabra,, tapete cooperiens Altare et similia. Super majus autem, sacrum Christi corpus suspensum sit in vase deaurato; vel certe in armario quod tabernaculum vocant honorifice inclusum.
9. ... [Coemeterium]

Samstag, 2. Juli 2011

Dom Marie-Gérard Dubois von La Trappe verstorben

Dom Marie-Gérard Dubois +
 
Die 2 Iulii 2011 obiit in abbatia Domus Dei de Trappa Ordinis Cisterciensis strict. observ.
Dom Maria Gerardus Dubois, abbas emeritus,
anno aetatis suae 81, professionis 61, sacerdotii vero 53.
Le 2 juillet 2011 : Dom Marie-Gérard Dubois. Né en 1929 à Lille (France), il était entré au Mont des Cats en 1947, avait fait profession solennelle en 1954 et avait été ordonné prêtre en 1957. Il a été Supérieur ad nutum de la Trappe en 1976 et en fut l'Abbé de 1977 à 2003. Il était âgé de 81 ans, avait 61 ans de profession monastique et 53 ans de sacerdoce. 
July 2, 2011 : Dom Marie-Gérard Dubois. Born in 1929 in Lille (France). He entered Mont des Cats in 1947 and made his solemn profession in 1954. He was ordained a priest in 1957. He had been Superior ad nutum of La Trappe in 1976 and Abbot from 1977 to 2003. Father was 81 years old, had been in monastic vows for 61 years and was a priest for 53 years when the Lord called him. 
El 2 de julio de 2011 : Dom Marie-Gérard Dubois. Nacido en 1929 en Lille (Francia), entró en 1947 en Mont des Cats, hizo la profesión solemne en 1954 y fue ordenado sacerdote en 1957. Fue Superior ad nutum de La Trappe en 1976 y Abad de 1977 a 2003.  Tenía 81 años de edad, 61 de profesión monástica y 53 de sacerdocio. 
Am 2. Juli 2011: Dom Marie-Gérard Dubois. Geboren im Jahr 1929 in Lille (Frankreich), ist er 1947 in Mont-des-Cats eingetreten, wo er 1954 die Feierliche Profess abgelegt hat. Im Jahr 1957 wurde er zum Priester geweiht, wurde Superior ad nutum von La Trappe im Jahr 1976 und war Abt dieser Gemeinschaft von 1977 bis 2003. Er stand im 81. Lebensjahr, im 61. Jahr der monastischen Profess und im 53. Jahr des priesterlichen Dienstes.
Lange Jahre war er Mitglied der Liturgiekommission ocso und hat maßgeblich die Umstellung und Erneuerung der monastischen Liturgie gefördert und mitgestaltet. Bis in die letzten Jahre hinein war er Berater und Ratgeber in Fragen der zisterziensischen Liturgiegeschichte. Weiterführende biographische Angaben in der Encyclopaedia cisterciensis CISTOPEDIA

Rituale cisterciense Deutsch - 1. Buch, 3. Kapitel: Vom Oratorium des Klosters

Presbyterium der ehemaligen Abtei Haina mit Zelebrantensitzen, Wandtabernakel, Hochaltar und Piscine in der rechten Wand.


Aus dem Rituale cisterciense (1892), Buch 1, Kap. 3:

Vom Oratorium des Klosters.
[1.] Alle Kirchen unseres Ordens sind geweiht zu Ehren der Seligen Maria und gewöhnlich erbaut in form eines Kreuzes, nach Art der Kirche in Cîteaux, der Mutter aller [anderen]. Der Länge nach wird sie in vier Teile aufgeteilt.
2. Deren erste und wichtigste Partie, in der der Hochaltar steht, wird Presbyterium genannt und hebt sich von den anderen Partien durch eine oder zwei Stufen ab. Der Hochaltar ist von der Mauer abgerückt und kann umschritten werden. Durch eine oder zwei Stufen wird er vom Fußboden des Presbyteriums getrennt. An der Südwand befindet sich das Ministerium (oder die Kredenz), an dem die Gefäße bereitet werden, die der Opferfeier dienen. Unterhalb des Altares an derselben Wand befinden sich die Stallen mit den Sitzen, die für den Priester und die Altardiener bestimmt sind und derer sie sich zur Terz und zur Messe bedienen, um zu sitzen oder zu stehen.
3. In der zweiten Partie der Kirche, dem Chor, befinden sich die Stallen, die Sitze und die Bänke in form von Pulten, in denen wir stehen, sitzen und niederfallen, nach dem Ritus, der weiter unten beschrieben wird. Die Sitze heißen Miserikordien, vor allem wegen ihres rückwärtigen und aufgeklappten Bestandteiles, auf dem wir uns verneigt abstützen, wie nachher gesagt wird. Die Pulte heißen Formen. Die Stallen und Sitze unterhalb der Formen bilden den Novizenchor.
4. Nach Brauch des Ordens soll eine Wand den Chor vom Hinteren Chor (der die dritte Partie bildet) trennen. An sie lehnen sich die Abts- und Priorstalle und weitere Stallen an. Im Hinteren Chor befindet sich der Chor der Kranken.
5. Das Schiff wird gleicherweise vom Hinteren Chor getrennt und in ihm stehen die Stallen und Sitze für die Konversen, mit den Altären für die Messe von der Seligen [Jungfrau Maria] und die tägliche Messe für die Verstorbenen.
6. Im Oratorium oder der Kirche darf nichts geduldet werden, was der Heiligkeit des Ortes nicht ziemt: Nur das, was für den Kult Gottes gebraucht wird, und dies sei schön aussehend, sauber, rein und vollständig. Man hüte sich davor, schwerfällige Dinge ins Oratorium einzulassen.
7. Die Gewänder, Gefäße, Altarleinen und andere Dinge dieser Art sollen im Vestiarium (das ist die Sakristei) in unterschiedenen, sicheren und angemessenen Schränken gehütet, vorbereitet und aufbewahrt werden. Es gebe genug Bücher nach Zahl der Mönche, also: Missale, Epistolar, den Text des Evangeliums [Evangelistar], Regel, Gebräuchebuch - das heißt also das Rituale, Psalterium, Hymnarium, Collectaneum, Antiphonar, Lektionar, Graduale, Prozessionale und Kalendar oder Martyrologium.
8. Doch auf den Altären befinden sich das Kreuz, zwei Leuchter, die Decke, die den Altar bedeckt und ähnliches. Über dem Hochaltar jedoch sei der Heilige Leib Christi in einem vergoldeten Gefäß aufgehängt; oder aber er sei ehrerbietig eingeschlossen in einen Schrank, der Tabernakel heißt.
9. Um den oberen Teil der Kirche liegt außen der Friedhof, auf dem wir begraben werden, denn nach den Bestimmungen des Ordens soll niemand anderes in unseren Hauptkirchen begraben werden als Könige und Bischöfe. Die Äbte jedoch werden im Kapitelsaal beigesetzt, die Brüder auf dem Friedhof.

Freitag, 1. Juli 2011

Rituale cisterciense Deutsch - 1. Buch, 1. Kapitel: Vom "Opus Dei"

Aus dem Rituale cisterciense (1892), Buch 1, Kap. 1:
1. Der Gottesdienst, der an den einzelnen Tagen zu den ihm eigenen und dafür bestimmten Stunden in unseren Kirchen und Oratorien gefeiert wird, ist ein zweifacher; es sind die Messe und das göttliche Offizium: Ihnen wohnen alle bei, bekleidet mit weißen Kukullen; die Studienhäuser sind davon ausgenommen, da in ihnen schwarze getragen werden, wo ihnen das zugestanden wurde. [Der Gottesdienst] wird jedoch nach Art und Gestalt des Missale und Breviers des Ordens verrichtet, nach den Gebräuchen und Gewohnheiten, die seit alters her überliefert sind.
2. Sowohl das nächtliche göttliche Offizium, als auch das des Tages ist ein dreifaches. Erstens das regulare oder kanonische, zweitens das von der Seligen [Jungfrau Maria], drittens das für die Verstorbenen. Und es wird auch von denen, die außerhalb des Mönchschores sich befinden, an einem rechten Ort, mit rechter Kleidung und zur rechten Zeit rezitiert nach dem Ritus des Ordens, und zwar (wenn es möglich ist) unter Einhaltung der regulären Zeremonien.