Montag, 3. Oktober 2011

Klaus Gamber - ein Priester, Forscher und Kritiker

Msgr. Dr. Dr. Klaus Gamber (1919-1989)
 Die "Liturgiewissenschaftlichen Quellen und Forschungen", Band 98, stellen in ihrer Publikation "Gottesdienst als Feld theologischer Wissenschaft im 20. Jahrhundert", wie schon berichtet, viele eminente Liturgiewissenschaftler in Kurzbiographien vor. Auch Klaus Gamber gehört zu ihnen, obwohl der Laacher Benediktiner P. Angelus A. Häußling gleich zu Beginn seiner Zeilen ausführt, wie umstritten und streitbar der 1989 plötzlich Verstorbene war. Gleichwohl ist dem Verfasser eine Würdigung gelungen, die den Zuspruch des Gewürdigten gefunden hätte. Wiederholt führt Häußling aus, wie fleißig Gamber seine Forschungen betrieb und wie zahlreich seine Publikationen waren, die er, oft in eigens von ihm gegründeten Reihen, der Öffentlichkeit übergab. Klaus Gamber hatte einen eigenwilligen Stil, in der Forschung argumentativ weiterzukommen: Nicht selten waren es Vermutungen, von ihm selbst angestellt, die seine weiterführenden Thesen stützen sollten. Auch das ist manchmal vonnöten, gerade wenn man, wie Gamber, vor allem die Zeit vor dem Jahr 1000 beleuchtet. Weshalb Gamber hier vorgestellt wird, liegt deshalb aber auf der Hand: Seine Fleißarbeit "Codices liturgici latini antiquiores" versammelt die für die abendländische Liturgiegeschichte wesentlichen Quellen. Zudem gehörte die "Alt-Gallikanische" Liturgie zu den besonderen Interessengebieten von Msgr. Klaus Gamber, ein Umstand, der ihn empfänglich gemacht hat für die geistliche Dimension des spätantiken Christentums.

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