Samstag, 18. Februar 2012

Rituale cisterciense Deutsch (1892), 3. Buch, 17. Kapitel: Vom Beginn der Fastens

Rituale Cisterciense (1892) - 3. Buch, 17. Kapitel: Vom Beginn des Fastens
[1.] Am Mittwoch des Fastenbeginns (i.e. am „Aschermittwoch“] werden die Terz und die Sext im unteren Chor gesungen, zur Mitte der achten Morgenstunde, und die Brüder sind frei für die Lesung bis zur Non, deren erstes Zeichen zur zehnten Stunde gegeben wird. Der Sakristan jedoch stellt die zu segnende Asche in einem Gefäß zusammen mit dem Weihwasser und dem Weihwasserwedel auf einen Schemel, der mit einem Leinentuch bedeckt ist, [und zwar] rechts vom Analogium, das in der Mitte der Presbyteriumsstufe steht. Die Asche soll hergestellt werden aus den am vorhergehenden Palmsonntag gesegneten Zweigen oder aus anderen verbrennbaren Dingen.
2. Um die elfte [Stunde], nachdem das gewöhnliche Zeichen gegeben wurde, wird die Non im unteren Chor gesungen, während der Obere und die Altardiener sich in der Sakristei in die angemessenen Gewänder kleiden, das heißt der Obere [bekleidet sich] mit Stola und violettem Pluviale über der Albe, der Diakon mit der Stola, die übrigen nur mit der Albe.
3. Nachdem die Non gesungen wurde, ziehen alle außerhalb des Chores die Schuhe aus und gehen, nachdem sie die Nachtschuhe oder Sandalen [dort] zurückgelassen haben, in den oberen Chor, wo sie sich in der Ordnung aufstellen, wie zur Messe üblich, zum Altar gewandt. Danach, wenn der Kantor die Antiphon Exurge [Erhebe dich] anstimmt, wenden sie sich einander zu und setzen sie fort, während der wie oben ausgeführt angekleidete und barfüßige Obere mit den Altardienern, angeführt vom Thuriferar, hinzutritt zu Stufe, mit Stab, wenn er Abt ist, [jedoch] ohne Akolythen.
4. Nachdem die Antiphon wiederholt wurde, wenden sich die Brüder dem Altar zu, und der Obere singt den Vers Ostende nobis [Zeige uns]. Nach der Antwort Et salutare [Und [dein] Heil] etc. fallen sie über den „Formen“ [auf die Knie], wobei sie sprechen Kyrie eleyson. Nachdem der Obere gesprochen hat Et ne nos inducas [Und führe uns nicht] etc., antworten sie Sed libera [Sondern erlöse uns] etc. Und vom Kantor begonnen, wird der ganze Psalm Deus misereatur [Got erbarme sich] mit Ehre sei dem Vater und Flexa [i.e. der übliche Rezitationston] abwechselnd gesungen. Sobald der Obere Der Herr sei mit euch gesungen hat, stehen sie auf und stehen in den Stallen, zum Altar gewandt, bis zum Introitus der Messe.
5. Der Obere, nach Norden gewandt, segnet die Asche, wie im Messbuch angegeben. Nachdem er sie besprengt und inzensiert hat, wobei der Diakon ihm mit den üblichen Küssen Weihrauch, Weihwasserwedel und Weihrauchfass anreicht, tritt der Chorsenior mit Stola, wie oben in Kapitel 16 [beschrieben], hinzu, nimmt von der Asche mit dem rechten Daumen und Zeigefinger, wobei er auf der Stufe steht, während der Obere ihm zugewandt verneigten Hauptes steht, [und] legt ihm in Kreuzesform [die Asche] auf, wobei er spricht: Memento, homo, quia pulvis es et in pulverem reverteris [Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst].
6. Bald darauf verneigt er sich vor dem Oberen, wenn er nicht selbst der Abt ist, beugt die Knie auf der Stufe, und der Abt legt ihm, zum Chor gewandt, in ähnlicher Weise die Asche auf, darauf den Altardienern und den übrigen Herantretenden, in der gleichen Ordnung, wie es im vorangehenden Kapitel gesagt worden ist über die Kerzen, die [er] entgegennimmt. Die Einzelnen treten hinzu jeweils zu zweit, verneigen sich vorher und nachher, empfangen mit gebeugten Knien die Asche, die der Thuriferar, der das Rauchfass weggestellt hat, in einem Gefäß etwas hinter dem Oberen zu seiner Rechten hält.
7. Währenddessen steht der Chor gegen den Altar gewendet und singt die Antiphonen, wie in den Büchern [verzeichnet]; der Prior aber oder der Obere, bei Abwesenheit des Priors, bringt die [Asche] aus dem Chor hinaus und legt sie den Gästen und der Familia auf, nachdem er die Asche [selbst] empfangen hat. [Er] legt sich eine violette Stola über die Kukulle und ihm ist ein Bruder beigegeben, den der Kantor bestimmt hat, der vor ihm die Asche in einem anderen Gefäß trägt.
8. Wenn im Chor ein Bischof oder Fürst anwesend sein sollte, der nicht zur Stufe kommen möchte, [so wird] dem Bischof oder Abt dort von einem würdigen [Senior] des Chores, der dem Abt die Asche aufgelegt hat oder vom Abt selbst, sobald ihm die Asche aufgelegt wurde, in ähnlicher Weise [die Asche] aufgelegt vor den Altardienern, dem knienden Fürsten jedoch nach diesen [Altar-]Dienern.
9. Wenn außer dem Zelebranten kein Priester anwesend ist, um [ihn] bestreuen zu können, legt er selbst sich die Asche auf und spricht, wie bei allen anderen: Gedenke, Mensch etc.
10. Nachdem die Antiphon Immutemur [Wir werden umgewandelt] begonnen wurde, geht der Wochendienst habende Priester in die Sakristei und legt die Schuhe und die entsprechenden Gewänder an, [und] bereitet sich darauf vor, die Messe zu feiern. Doch wenn der Abt selbst Hebdomadar sein sollte, trägt der Kantor einem anderen die [Zelebration der] Messe auf.
11. Wenn die Auflegung der Asche beendet ist, wendet sich der Obere, am gleichen Ort stehend, dem Altar zu und singt die Oration Concede nobis [Gewähre uns], und nachdem der Konvent Amen geantwortet hat, beginnt der Kantor sogleich mit dem Introitus der Messe. Der Abt zieht sich, nachdem er dem Altar die Ehre erwiesen hat, mit den Altardienern in die Sakristei zurück, und der vorbereitete Priester, dem der Altardiener ohne Dalmatik vorausgeht, schreitet zum Altar wie üblich. Der Chor hingegen bleibt bis zum Ende der Messe barfüßig.

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