Donnerstag, 7. Februar 2013

Rituale cisterciense (1892), 4. Buch, 9. Kapitel: Vom Trunk nach der Vesper

9. Kapitel: Vom Biberes [Trunk] nach der Vesper


[1.] Wenn der Sakristan in der Kirche das Zeichen zum Biberes gibt, kommen, wie im 1. Buch [gesagt], die Brüder, wenn sie sich die Hände gewaschen haben und mit Kukullen bekleidet, im Refektorium zusammen, und verneigen sich vor ihren Sitzen; und wenn der Prior sitzt, setzen sich alle. Darauf singe der Kantor, sobald die Nola [die kleine Refektoriumsglocke] mit drei Schlägen vom Oberen geläutet wurde: Benedicite ﻍ [Segnet] Und der den Wochendienst versehende Priester fügt an: Largitor omnium bonorum ﻍ benedicat cibum et potum servorum suorum. ﻍ [Der Spender alles Guten segne Speise und Trank seiner Diener.] Ihm antworten alle: Amen, und sie decken die Brote auf und trinken, ohne irgendeine Lesung. Wenn aber irgendwelche Früchte zugestanden werden, reichen die Wochendiener diese herum.

2. Nachdem sie aber getrunken haben, läute der Prior die Nola mit einem Schlag, und die Diener räumen die Gefäße ab, und die Novizen, wenn sie anwesend sein sollten, stehen auf und gehen – nach eine Verneigung – hinaus. Nach einer kleine Pause läute der Prior wieder die Nola mit drei Schlägen, wobei sich alle erheben, ein wenig vor ihren Tischen zum Haupttisch gewandt stehen und schweigend beten: Retribuere [Vergilt] etc. und darauf gehen sich nach einer Verneigung hinaus, wobei die Jüngeren vorangehen.

3. Wenn einer, nachdem der Segen vom Hebdomadar gegeben wurde, eintritt, komme er zur Stufe [an den Tisch des Oberen, um] die Erlaubnis zum Trinken zu erbitten, wie wir in Kapitel 5, Nummer 5 gesagt haben, und wenn er sie erhalten hat, gehe er, nachdem er eine Verneigung gemacht hat, zum Tisch, wobei er sich nicht mehr verneigt. In ähnlicher Weise leiste Genugtuung, wer einen Fehler begangen hat, bevor zuletzt die drei Schläge der Nola geschlagen werden, wie im vorgenannten Kapitel, Nummer 10 [gesagt].

4. Wenn es vielleicht irgendwann im Sommer nach der Non oder vor der Vesper erlaubt wird, zu trinken, wie es in der Erntezeit geschehen kann: [dann] wurde [ja] in der Kirche kein Zeichen gegeben; in gleicher Weise [wie oben gesagt] kommen die Brüder mit Kukullen im Refektorium zusammen und setzen sich. Wenn dann die Nola mit drei Schläge geläutet wurde, wie oben, singe der Kantor Benedicite [Segnet] und der den Wochendienst ausübende Priester [singe] den Segen Largitor [Der Spender]. Danach reichen die Diener stillschweigend einem jeden den Trunk, [indem] sie [ihn] in den Becher [scyphus = spezieller Krug] gießen, wenn der Obere nicht entschieden haben sollte, Wasser und Wein, wie gewöhnlich, vorher hinzustellen. Wenn daraufhin wiederum drei Schläge gegeben wurden, stehen sie auf verneigen sich und die Jüngeren gehen hinaus, und die anderen folgen in [ihrer] Ordnung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen