Freitag, 15. März 2013

Rituale cisterciense (1892), 3. Buch, 22. Kapitel: Vom Karfreitag

22. Kapitel: Vom Karfreitag


[1.] Am Karfreitag kommt der Konvent unbeschuht zur Prim und den anderen Horen zurück, ausgenommen freilich nur jene Kranken, für die der Obere es verfügen wollte; und während des ganzen Tages ist er [der Konvent] frei für die Lesung, wenn die Prozession der sieben Bußpsalmen am Ende des Kapitels vorüber ist.
2. Nach der Sext stellt der Sakristan das Altarkreuz, das mit einem schwarzen Tuch ohne irgendwelchen Schmuck verhüllt ist, in angemessener Weise hinter den Altar, oder wo der Altar vielleicht mit der Wand verbunden ist, an einen anderen Ort an der Epistelseite, wo es nicht zu sehen ist. Das Ministerium [Kredenz] wird mit einem kürzeren Tuch bedeckt, wie es üblich ist in Messen für Verstorbene, zum Ablegen der Burse mit dem Korporale und Kelchtuch, der Ampullen von Wasser und Wein in einer kleinen Schüssel, und von Handtuch, Missale, des Buchs mit der Passion, von Epistolar und von den Altartüchern, die später über dem Altar auszubreiten sind.
3. Hinter dem Altar befinden sich auch Amikt [Schultertuch], grobere Alben und Cingula für jene Priester oder Diakone, die Popule meus [Mein Volk] singen sollen. Auf ebendiesen Altar werden zwei hölzerne Kerzenleuchter gestellt mit gewöhnlichen Kerzen. Darauf werden in der Sakristei das enthüllte Prozessionskreuz, das Weihrauchfass mit Schiffchen und Weihrauch, Leuchter mit gewöhnlichen Kerzen für die Akolythen zur Prozession, die Kasel, zwei Stolen und drei schwarze Manipel mit Amikten, groberen Alben und Cingula nach der Anzahl der Altardiener vorbereitet, gleichzeitig auch der Baldachin und das Schultervelum von weißer Farbe.
4. Wenn die Tabula zur Non geschlagen wurde, komme der Konvent, wie oben [gesagt] barfüßig, in den Chor der Vespergottesdienste; und wenn dort jene Hore [nämlich die Non] rezitiert wird, kleiden sich der Obere und die Altardiener in der Sakristei an, von wo sie ohne Dalmatiken, Weihrauchfass oder Leuchter unbeschuht geradewegs in der gewohnten Ordnung zur Altarstufe gehen, wenn der Chor nach beendeter Non in die dem Presbyterium näheren Sitze hinaufrückt.
5. Wenn sie bei der Altarstufe angelangt sind, verneigen sie sich nur in einer Reihe, und fallen danach mit dem ganzen Körper über ihr Angesicht nieder. Auch der Konvent falle über den Formen nieder und bete schweigend wie der Zelebrant. Die Akolythen jedoch erheben sich, nehmen von der Kredenz das vorbereitete Altartuch und breiten es über dem Altar aus, so dass es nur drei oder vier Finger überstehe, [und] sie stellen auf die rechte Seite das Missale mit dem Kissen.
6. Nach dem Gebet erheben sich alle, der Zelebrant steigt zum Altar hinauf, den er in der Mitte küsst, und [auch] das andere macht er, wie im Missale [geschrieben]; ein Bruder von den Älteren, dem es der Kantor vorher gesagt hat, begibt sich zur Presbyteriumsstufe, um [dort] die Lesung In tribulatione [In der Bedrängnis] zu lesen, ohne Titulatur; und der Konvent sitze bis zur Collecta.
7. Wenn der Tractus Domine audivi [Herr, ich habe vernommen] beendet wurde, stehe der Chor auf, vollziehe eine Venia zum Flectamus genua [Beugen wir die Knie] und verneige sich, nachdem er zum Levate (Erhebet euch] aufgestanden ist, außerhalb der Stalle, solange die Collecta am Altar gebetet wird; und wieder sitze er zur Epistel, die der Subdiakon liest - wie gewohnt ohne Titulatur und Handkuss am Ende. Der Tractus Eripe [Entreiße] wird vom Kantor angestimmt auf der Invitatoriumsseite und wird abwechselnd gesungen wie an Sonntagen, wobei der Konvent sitzt.
8. Gegen Ende des Tractus begebe sich der Zelebrant auf dem kürzeren Wege mit dem Subdiakon zur Epistelseite, um die Passion zu lesen; der Diakon oder jemand anderes, bekleidet mit Stola und Manipel, der sie zu singen hat, geht zum kahlen Pult, mit dem Buch, das er von der Kredenz genommen hat; vor diesem [Pult] sollen Akolythen zum Diakon gewendet stehen, wie auch der Konvent „extra Stalla“ zum Altar gewendet [steht], solange der Diakon die Passion singt, wie gesagt wurde am Palmsonntag.
9. Zum Evangelium wird kein Weihrauch gebracht, noch wird der Segen erbeten: Sondern wenn der Diakon gesprochen hat: Videbunt in quem transfixerunt [Sie werden auf den sehen, den sie durchbohrt haben], bringt er das Buch wie gewohnt zum Altar, sich vorher und nachher ohne Kniebeugung verneigend. Darauf spricht er mit gebeugten Knien wie gewöhnlich Munda cor meum [Reinige mein Herz], und wenn er den {Evangelien-]Text mit ähnlichen Ehrbezeugungen wieder genommen hat, kehrt er zum Pult zurück, vom Subdiakon und von den Akolythen wie sonst auch begleitet, ohne Licht oder Weihrauch.
10. Wenn das Evangelium gesungen wurde, wird der [Evangelien-]Text nicht zum Kuss getragen, sondern der Zelebrant singe sofort, zum Altar gewendet, mit zusammengelegten Händen jene Orationen, die Monitiones genannt werden und die folgenden Collectae mit ausgebreiteten Händen[.] Und er steht allein zum Flectamus genua [Beugen wir die Knie]. Der Diakon aber verneigt sich mit den anderen Altardienern vor der Mitte des Altars und kehrt an seinen Platz hinter dem Zelebranten zurück, der Subdiakon hingegen [stehe] hinter dem Diakon, und die Akolythen bei der Kredenz: Diese alle stehen dort mit zusammengelegten Händen, mit gebeugten Knien, wenn dazu der Diakon singend auffordert, und sie erheben sich, wenn der Subdiakon sagt: Levate [Erhebet euch]. Und in ähnlicher Weise verharrt der Konvent über den Miserikordien bis zum Ende der Collectae, vollzieht eine Venia zum Flectamus genua und erhebt sich, wenn gesagt wird Levate.
11. Zwischenzeitlich breite der Sakristan im Presbyterium vor der Altarstufe, wo das Kreuz zu verehren sein wird [adoranda es] irgendein grobes Leinentuch aus; darauf ein mit einem Polster und irgendeinem schwarzen Tuch bedeckten Knieschemel, auf den er das Missale legt; und zwei Priester oder Diakone, die vom Kantor bestimmt wurden, bekleiden sich mit Alben zum Offizium des Kreuzes. Diese Priester nehmen gegen Ende der letzten Collecta das vorbereitete Kreuz, wie unter Nummer 2 [gesagt], mit einer Hand an der Seite, mit der anderen am Fuß, [und] dieses ist mit einem schwarzen Tuch verhüllt[.] Sie tragen es ehrfürchtig zur Altarstufe und stellen es gleichsam halb liegend auf dem Polster und dem vorgenannten Leinentuch ab: Zelebrant und Altardiener ziehen sich nach der Verneigung vor dem Altar in die Sakristei zurück, damit sie alles ausziehen, außer den Alben.

Von der „Adoratio“ des Kreuzes / von der Kreuzverehrung

12. Die vorgenannten Priester, der eine zur Rechten, der andere zur Linken, mit gebeugten Knien, halten mit einer Hand das Kreuz am Seiten[arm], und mit der anderen das Buch, das sie auf der höheren Seite des Knieschemels festhalten, [und] sie singen Popule meus etc.[Mein Volk]. Zwei Brüder kommen zur Presbyteriumsstufe, um dort stehend und die Venia vollziehend, je nachdem, wie es im Buch verzeichnet ist, Agios etc. [Heiliger…] zu singen. Das Abt und die Altardiener kommen einzig mit Alben bekleidet in den Chor und stehen in den ersten Stallen, entblößten Hauptes und barfüßig, wie sie waren, zusammen mit dem zueinander stehenden Konvent, der auch die Venia vollzieht, wenn nach den vorgenannten Brüdern das Sanctus Deus etc. [Heiliger Gott] wiederholt wird, wie es im Graduale steht.
13. Nach dem letzten Agios verneigen sich die Brüder, die es gesungen haben, wenn Eleyson imas gesagt wurde, vor dem Altar und kehren an ihren Platz zurück. Der Konvent jedoch vollzieht mit gebeugten Knien eine Venia, sobald die Priester, die das Kreuz enthüllen, beginnen: Ecce lignum, etc. [Seht das Holz], in Richtung ebendieses Kreuzes, worauf der Kantor den Psalm Beati immaculati [Ps. 118, Selig, deren Weg ohne Tadel ist]; dann aber singen sie ihn auf die Knie aufgerichtet weiter, ebenfalls die Antiphon, nachdem die Priester die drei ersten Worte jene [Ecce lignum-Antiphon] wiederholt haben.
14. Sodann enthüllt der Sakristan mit seinem Helfer die anderen Kreuze, und die erwähnten Priester, nach der Intonierung der Antiphon nach dem Psalm, erheben sich einer nach dem anderen und begeben sich zur „Adoratio“ des Kreuzes nach folgendem Ritus.
15. Der stehende ältere [Bruder] beugt vor dem Kreuz die Knie und steigt bis zum Beginn des Novizenchors hinab, wo er zum ersten Mal kniefällig die Venia zum Kreuz hin vollzieht. Darauf erhebt er sich und geht zur Presbyteriumsstufe, wo er wiederum eine Venia vollzieht. Beim dritten Mal verehrt er, mit dem ganzen Körper hingestreckt vor der Altarstufe, kurz das Kreuz, das ein andere Priester auf dem Polster mit einer Hand hält, und küsst die Füße des Gekreuzigten. Danach beugt er die Knie seitwärts des Kreuzes wie vorher, und hält es, solange der Begleiter und die anderen nach dem gleichem Ritus zur „Adoratio“ hinzutreten.
16. Wenn die Antiphon beendet wurde, beginnt der Kantor den Hymnus Pange lingua [Preise, Zunge] und seine einzelnen Strophen, und der Konvent erhebt sich, [und] steht in den Stallen zum Altar gewendet bis zum Ende des Hymnus, [wobei] er je nach Anzahl der verehrenden Brüder [den Hymnus] wiederholt oder beschließt.
17. Dann begibt sich der Abt oder ein anderer Zelebrant allein, wie oben [gesagt] zur „Adoratio“ des Kreuzes und zieht sich von dort in die Sakristei zurück. Nach ihm treten zugleich Diakon und Subdiakon und alle übrigen jeweils zu zweit heran, in der gleichen Ordnung, in der sie zum Friedensgruß und zur Kommunion zu gehen pflegen, und kehren in den Chor zurück, ausgenommen die Altardiener, die nach der „Adoratio“ des Kreuzes in die Sakristei gehen. Der Prior oder auch der Subprior holt, in Begleitung des Sakristans oder eines anderen Bruders, den er darum bittet, nachdem sie [das Kreuz] verehrt haben, ehrfürchtig ein anderes Kreuz, das die Gäste und die „Familia“ außerhalb des Chores auf einem mit einem Leinentuch bedeckten Polster an der Stufe irgendeines Altars verehren können: Dort verhalten sie sich, entsprechend angepasst, so wie die Priester, von denen oben die Rede war, indem sie das Kreuz mit gebeugten Knien an den Seiten festhalten. Wenn irgendwelche ausgezeichneten Gäste es wünschen, zusammen mit den Brüdern [das Kreuz] zu verehren, wird die Ordnung eingehalten, die für die Entgegennahme der Kerzen und der Asche beschrieben wurde.
18. Wenn das Kreuz von allen verehrt und der Hymnus beendet wurde, stimmen die Priester, die die Enden des Kreuzes halten, indem sie es mit der anderen Hand über die erhöhte Seite des Knieschemels erheben, die Antiphon Super omnia, etc. [Über aller Zedern Holz] an, und sofort fährt der Konvent darauf entgegnend, wie vorher [gesagt, und] eine Venia vollziehend, mit dieser Antiphon fort, während vorgenannten Priester das Kreuz an seinen Platz über dem Altar stellen und von dort, nach einer gemeinsamen Kniebeugung, einer nach dem anderen in die Sakristei gehen.
19. Solange dieses geschieht, bekleiden sich Zelebrant und Altardiener mit dem, was sie in der Sakristei abgelegt hatten; der das Kreuz tragende Diakon nimmt eine schwarze Stola über der Albe mit einem Manipel; der Sakristan teilt an den Konvent im Chor gelöschte Kerzen aus, die in der Prozession mitgeführt werden, und entfernt den Knieschemel, auf dem das Kreuz gelegen hat; der Kirchendiener zündet die zwei Leuchter an, die auf den Altar gestellt wurden und die Kerzen in der Kapelle, in der das Sakrament aufbewahrt wird; die Akolythen in der Sakristei entzünden ebenfalls die Kerzen auf ihren Leuchtern, der Thuriferar bereitet das Rauchfass mit Feuer und Kohlen vor. Der Chor jedoch schweigt nach der Antiphon und steht in den Stallen zum Altar gewendet bis zur Prozession.

Von der Prozession

20. Wenn sich alle derart ordnungsgemäß zurechtgemacht haben, wird die Prozession zum Ort aufgestellt, wo das Sakrament aufbewahrt wird. Und so geht als erstes der Thuriferar mit dem Rauchfass und dem Schiffchen voran; es folgen zu zweit die Kerzenträger mit brennenden Kerzen und etwas hinter ihnen in der Mitte der das Kreuz tragende Diakon, darauf der Subdiakon mit Manipel, der Diakon „des Offiziums [d.i. der Liturgie]“ mit Stola und Manipel, als letztes der Zelebrant auch mit schwarzem Messgewand.
21. Wenn sie an der Presbyteriumsstufe angekommen sind, hält sich der das Kreuz tragende Diakon in der Mitte mit den Kerzenträgern und dem Thuriferar, der Zelebrant hingegen steigt mit den Altardienern zur Altarstufe hinauf, beugt die Knie und betet, während der Diakon, nach der Kniebeugung, zur Kredenz geht und von dort auf kürzerem Wege die Burse zum Altar bringt[,] das Sudarium oder Korporale auseinanderfaltet und das Purificatorium neben dieses legt, [wobei] er vor dem Kreuz vorher und nachher die Knie beugt.
22. Darauf erhebt sich der Zelebrant, und mit den Altardienern folgt er, nach der Kniebeugung vor dem Kreuz an der Stufe, [wonach] jene ihm wie oben gesagt vorangehen, dem das Kreuz tragenden Diakon, der gleichfalls auf dem kürzeren Weg zur Sakramentskapelle geht. Hinter dem Zelebranten gehen die Älteren des Chores jeweils zu zweit, und die anderen der Ordnung nach mit gelöschten Kerzen, ohne Gesang.
23. Der Thuriferar tritt in die Kapelle ein, wie auch die Diener des Altars und der Zelebrant, der Diakon mit dem Kreuz und den Kerzenträgern steht wie gestern an der linken Seite außerhalb der Kapelle; alle übrigen knien ordnungsgemäß jeweils zu zweit, dem Sakrament zugewandt; der Kirchendiener zündet, nachdem e seine eigene Kerze angezündet hat, die Kerzen aller anderen an, angefangen bei den knienden [rangmäßig] Ersten beim Eingang der Kapelle; und die Älteren, die hierfür bestimmt wurden, nehmen den weißen Baldachin von seinem Platz, an den sie ihn am Vortag abgestellt hatten, und wenn sie ihn zur Kapellentür getragen haben, halten sie ihn dort mit gebeugten Knien, bis die Prozession zu halten ist.
24. Sodann tritt der Zelebrant in die Kapelle, beugt die Knie mit den Altardienern an der Stufe und betet, während der Diakon mit dem Schlüssel die Tür des Schreins öffnet, in dem sich das Sakrament befindet, und er beugt die Knie. Dann steht er auf, wobei ihm ebendieser Diakon hilft, legt Weihrauch in das Rauchfass ein ohne Segen oder irgendeinen Kuss, und wenn er wieder kniet [und] das Rauchfass entgegengenommen hat, inzensiert er drei Mal das Sakrament, wobei er sich vorher und nachher tief verneigt. Danach legt ihm der Subdiakon das lange weiße Velum um die Schultern; der Diakon nimmt nach einer Kniebeugung wie gestern den Kelch aus dem Schrein, und stehend übergibt er ihn dem knienden Zelebranten, und er breitet die Enden des Schultervelums darüber; dann jedoch trägt der Zelebrant, der sich aufgerichtet und zum Chor gewendet hat, das Sakrament unter den Baldachin.
25. Sogleich stimmt der Kantor den Hymnus Vexilla [Des Königs Banner] an; der das Kreuz tragende Diakon geht mit den Kerzenträgern ohne irgendeine Ehrbezeigung auf dem längeren Weg zur Presbyteriumsstufe[;] ihm folgen, wenn sie sich erhoben haben, alle, wobei dieses Mal die Novizen vorangehen, damit keine Verwirrung aufkomme[.] Sie singen den Hymnus, dessen einzelne Strophen der Kantor anstimmt. In der Mitte [der Prozession] vor dem Sakrament geht seitlich der Thuriferar, der den Weg inzensiert, der Zelebrant trägt inmitten der Altardiener den Kelch unter dem Baldachin, und die Konversen Gäste und die „Familia“ folgen mit ebenfalls brennenden Kerzen als letzte nach allen [anderen].
26. Bei der Presbyteriumsstufe bleibt der Kreuzträger mit den Akolythen in der Mitte stehen; die Novizen und Mönche stellen sich in den Stallen auf wie zur Messe, und sie bleiben stehen, bis das Offizium vorbei ist; der Thuriferar steigt zur Altarstufe hinauf mit den Altardienern, der Kreuzträger, die Akolythen und die Älteren mit dem Baldachin gehen in die Sakristei zurück, die Konversen und die „Familia“ gehen an ihre Plätze.
27. Zwischenzeitlich reicht der an der Altarstufe stehende Zelebrant dem knienden Diakon den Kelch, und wenn dieser ihn ehrfürchtig stehend wegträgt und auf dem Altar abstellt, wie er zu Beginn einer privatim gefeierten Messe abgestellt wird, nimmt der Subdiakon das Schultervelum weg, das er zum Auffalten den aus der Sakristei zurückgekehrten Akolythen weitergibt, und danach beugt er die Knie zugleich mit dem Zelebranten. Hierauf kehrt der Diakon nach der Kniebeugung vor dem Sakrament zum Zelebranten zurück, reicht dem Aufgestandenen den Weihrauch zum Einlegen in das Weihrauchfass, damit er dann mit gebeugten Knien das Sakrament inzensiert, wie er es vor der Prozession gemacht hat.

Vom Offizium am Altar

28. Wenn das Sakrament inzensiert und das Weihrauchfass zurückgegeben ist, erhebt sich der Zelebrant und steigt mit den Altardienern zum Altar hinauf, beugt die Knie und beobachtet sorgfältig die Einzelheiten, wie im Missale [beschrieben]. Der Diakon entfernt Velum, Palla und Patene, enthüllt den Kelch, beugt zusammen mit dem Zelebranten und dem Subdiakon die Knie, und betet das Sakrament an. Sogleich geht der Subdiakon an die rechte Seite des Diakon, der die Patene mit beiden Händen über dem Korporale erhoben hält, um die Hostie aufzunehmen aus dem Kelch, den der Zelebrant mittels des Kelchknaufs neigt, als wenn er ihn über die Patene ausgießen würde.
29. Wenn er dann den Kelch an der rechten Seite auf dem Korporale abgestellt hat, nimmt der Zelebrant mit beiden Händen aus den Händen des Diakons ohne Kuss die Patene mit der Hostie entgegen: Diese Hostie legt er sofort auf das Korporale ohne ein Kreuzzeichen [und] ohne etwas zu sagen; und die Patene legt er rechts beiseite, auf und nicht unter das Korporale. Wenn er jedenfalls die Hostie berührt haben sollte, wäscht er dort in der Mitte die Finger ab, wobei der Subdiakon das Wasser in eine Schale gießt, und er trocknet sie mit dem Purifikatorium ab.
30. Wenn der Diakon aber mit der linken Hand den Kelch entgegengenommen hat, ohne dass er irgendwie abgewischt worden ist, gießt er Wein hinein und der Subdiakon Wasser, wie gewöhnlich: Doch es wird nicht gesegnet, noch wird vom Priester das Gebet Deus qui humanae, etc. [Gott, der du die Menschennatur] gesprochen[;] [der Priester], der den Kelch ohne Küsse vom Diakon entgegengenommen hat, stellt ihn mit beiden Händen schweigend, ohne das Kreuzzeichen zu machen, in die Mitte hinter die Hostie; und der Diakon bedeckt ihn einfach mit der Palla.
31. Danach legt der Zelebrant ohne eine Verneigung, einen Segen oder ein Gebet Weihrauch ins Rauchfass ein, auch wenn der Abt im Chor sein sollte, und beugt, zu den Opfergaben gewandt und beidseitig von den Altardienern flankiert wie in der Messe für die Verstorbenen, die Knie und inzensiert stehend Kelch und Hostie, wie sonst, indem er spricht: Incensum + istud, a te + benedictum,etc. [Dieser Weihrauch, von dir gesegnet]. Danach beugt er wieder die Knie und fährt, ohne Inzens des Kreuzes, mit der Beweihräucherung des Altars an der rechten Seite fort, [dabei] beginnt er das Gebet Dirigatur Domine, etc. [Wie Weihrauch, Herr, steige].
32. Wenn er an der Altarmitte vorbeigeht, beugt er die Knie vor dem Sakrament. Am Ende gibt er das Rauchfass dem Diakon an der Epistelseite zurück [und] spricht: Accendat, etc. [Es entflamme]. Und von dort an die Stufe herabsteigend, ohne irgendeinen Inzens von Personen und ohne den Psalm Lavabo [Ich wasche], äscht er sich zum Chor gewendet die Hände, [wobei] der Subdiakon das Wasser anreicht und der Diakon das Handtuch. Dann kehrt der Zelebrant mit dem Diakon zur Altarmitte zurück, und der Subdiakon steigt mit zusammengelegten Händen hinter sie an die Stufe hinab, und alle beugen zusammen, wenn sie stehen, die Knie; der Thuriferar jedoch bringt das Weihrauchfass und das Schiffchen in die Sakristei zurück.
33. Der Diakon jedoch wechselt nach einer Kniebeugung seinen Platz und geht zum Buch, wo er wiederum die Knie beugt, und der Priester spricht verbeugt in der Mitte des Altars mit zusammengelegten Händen still In spiritu humil. etc. [Mit demütigem Geist], aber wenn er, ohne die Erhebung der Hände und den gewöhnlichen Segen der Opfergaben, gesprochen hat: Ut placeat tibi Domine Deus [damit es Dir, Herr [und] Gott, gefalle], küsst er den Altar, beugt die Knie und sagt, wenn der Diakon sich etwas zurückgezogen hat, halb zum Subdiakon gewendet, der unterhalb der Stufe steht, mit vernehmlicher Stimme: Orate, fratres, ut meum, etc. [Betet, Brüder, dass mein] und wendet sich auf gleiche Weise wieder dem Sakrament zu, worauf er alleine die Knie beugt.
34. Die Altardiener antworten [darauf] nichts, sondern der Priester singt sofort nach Beendigung des Gebets, das er begonnen hat, mit zusammengelegten Händen im Ferialton: Oremus. Praeceptis, etc. [Lasst uns beten. Den Worten], wonach der Chor antwortet: Sed libera nos a malo [Sondern erlöse uns von dem Bösen], und der Priester beschließt still mit: Amen. Wenn er mit dem Pater noster, etc. beginnt, breitet er die Hände aus, und der Diakon beugt die Knie, steigt an die Stufe hinab und steht dort hinter dem Zelebranten, bis dieser, mit gleicher Stimme und bis zum Ende mit ausgebreiteten Händen ohne Oremus [Lasst uns beten] im Ton der Mess-Collectae gesungen hat: Libera nos, etc. [Erlöse uns].
35. Wenn der Chor Amen geantwortet hat, steigen Diakon und Subdiakon zu beiden Seiten auf die oberste Altarstufe hinauf, hinter den Priester, und sie beugen die Knie, während jener, die Knie beugend und sich [wieder] erhebend, die Hostie auf folgnde Weise erhebt. Er nimmt die Patene mit der rechten Hand und schiebt sie unter die Hostie. Dann hält er mit der linken Hand ebendiese Patene über den Altar, allein mit der rechten Hand, wenn er mit dem Daumen und dem Zeigefinger die Hostie ergriffen hat, erhebt er [sie] ehrerbietig mit einer würdigen Bewegung so, dass sie vom Konvent, der entgegen[schauend] dann kniefällig unter Schweigen ein Venia vollzieht, gesehen werden kann.
36. Wenn er die Hostie wieder zurückgelegt hat, beugt der Zelebrant wiederum die Knie, und wenn er sich erhebt, stehen alle gleichfalls auf und stehen, wie vorher. Doch die Altardiener treten zu ihm heran, beugen zu beiden Seiten die Knie und stehen wieder auf. Sodann nimmt der Zelebrant, wenn der Diakon den Kelch ohne neue Verneigung abgedeckt hat, die Hostie und teilt sie über dem Kelch, wie es gewöhnlich geschieht, in drei Teile, dessen dritten er in diesen Kelch gibt, ohne ein Kreuzzeichen und ohne irgendein Gebet, und wiederum beugt er die Knie mit den Altardienern, die, wenn der Kelch bedeckt ist, sofort den Platz wechseln, [jedoch] mit den geschuldeten Kniebeugungen.
37. Wenn sich der Zelebrant dann verneigt hat, spricht er still mit auf dem Altar zusammengelegten Händen: Perceptio Corporis, etc. [Der Empfang deines Leibes] und nimmt nach einer Kniebeugung mit den Altardienern die Hostie, indem er spricht: Panem caelestem, etc. [Das himmlische Brot], Domine, non sum, etc. [Herr ich bin nicht], Corpus Domini, etc. [Der Leib des Herrn], und er kommuniziert selbst wie sonst auch. Nach einem kurzen Innehalten, wie es gewöhnlich geschieht, enthüllt der Subdiakon den Kelch, und der Priester sammelt, nach einer Kniebeugung mit den Altardienern, die Stückchen auf, wischt die Patene mit dem rechten Daumen über dem Kelch ab und konsumiert ohne irgendein Gebet oder Kreuzzeichen ehrfürchtig die [dritte] Partikel der Hostie mit dem Wein aus dem Kelch. Danach wäscht er sich schweigend über em Kelch die Finger mit Wein und Wasser ab, die der Subdiakon eingießt, und konsumiert selbst diese Ablution.
38. Dann werden die Kerzen gelöscht, der Subdiakon bringt den ausgewischten und gerichteten Kelch zur Kredenz, während der Zelebrant zwischenzeitlich mit auf dem Altar zusammengelegten Händen und geneigten Hauptes spricht: Quod ore sumpsimus, etc. [Was wir mit dem Mund empfangen haben], [aber] das Gebet Corpus tuum [Deinen Leib] und die anderen auslässt. Sobald der Subdiakon von der Kredenz zum Zelebranten zurückgekehrt ist und vor dem Kreuz die Knie gebeugt hat, neigt der Zelebrant mit den Altardienern das Haupt, steigt hinab und geht, nach der Kniebeugung an der Altarstufe, in der gewohnten Ordnung in die Sakristei zurück.
39. Der Konvent geht ebenfalls hinaus [und] zieht sich nach der Vernigung vor dem Altar im Kreuzgang die Schuhe wider an; der Sakristan entblößt den Altar, wobei er die Knie beugt vor dem Kreuz, das er dort unverhüllt zurücklässt, und wie wenn das Sakrament zugegen wäre; der Priester entledigt sich zusammen mit den Altardienern der heiligen Gewänder und zieht die Schuhe wieder an. Vom Zellerar aber wurde für warmes Wasser im Kreuzgang gesorgt, damit einer, der es wünscht, sich die Füße abspülen kann.
40. Danach, wenn die Tabula geschlagen wurde, wird die Vesper gefeiert; zur Stunde der Stärkung reinigen die Konversen die Kirche und nach der Komplet den Kreuzgang und den Kapitelsaal; und der Sakristan enthüllt zu entsprechender Stunde alle Bilder, und er entblößt den Altar, auf dem das Sakrament verwahrt worden war. Und man muss wissen, dass, obwohl der Leib des Herrn sich nicht auf einem Altar befindet bis zur Messe des Heiligen [Kar-]Samstags, wie es üblich ist, nichtsdestotrotz all jene, die an die Altarstufe treten, vor dem Kreuz die Knie beugen zur Erinnerung an die Passion des Herrn.

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