Montag, 8. April 2013

Rituale cisterciense (1892): 3. Buch, 24. Kapitel: Von der Osteroktav und der Osterzeit

24. Kapitel: Von der Osteroktav und der Osterzeit

[1.] Am heiligen Ostertag geht der Kantor nach der Matutinalmesse, während alle barhäuptig im Kapitel stehen, zum Analogium, bevor der Invitator die Kalenden verkündet, [und] sage im Lektionston:

An diesem Tag, den der Herr gemacht hat, ﻍ [feiern wir] das Hochfest der Hochfeste und unser Osterfest: * Die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus dem Fleische nach. †

Danach verneige er sich und kehre an seinen Platz zurück; alle setzen sich, verbeugen sich voreinander, wie sonst auch, und der Leser beginne mit der Lesung des Kalendariums.
2. An den zwei Tagen, die auf den Ostertag folgen, sind wir frei für die Lesung, da wir sie als Feiertage halten, wie den Festtag eines Apostels. Die Invitatorien werden jedoch vom Hebdomadar allein vor der Stalle gesungen, wie auch die Kurzlesung.
3. Während der Oktav wird die Messe feierlich gehalten mit zwei Altardienern, Diakon und Subdiakon, und Weihrauch wird verwendet zur Opferung. Nichts wird von irgendeinem Heiligen genommen, wenn nicht in der Diözese etwas [anderes] befolgt wird, auch nicht die Kommemoration eines Festes mit drei Lesungen an allen drei Ostertagen. An den übrigen Tagen aber wird die Kommemoration eines solchen Tages in der Vesper, den Laudes und der privaten Messe gehalten, und die Messe jenes [Festes] wird privatim ohne Kommemoration der Oktav gesungen, mit der zweiten Collecta Ecclesiae [Der Kirche…], der Präfation, dem Communicantes und dem Hanc igitur ebendieser Oktav.
4. Die Litaniae majores [Bitttage], wenn sie denn auf den Ostertag fallen, werden auf den Dienstag oder einen anderen Tag verlegt, wie es in der Diözese Brauch ist, und in der folgenden Messe der Bitttage ohne Gloria oder Credo wird die violette Farbe verwendet, die zweite Collecta ist Concede nos, etc. [Gewähre uns], die dritte Ecclesiae. Die Osterpräfation wird im einfachen Ton gesungen, [wobei] es erlaubt ist und in ihr gesungen werden soll: In hac potissimum die [An diesem hochheiligen Tag] und das Communicantes, sowie Hanc igitur der Oktav. Am Schluss wird das Benedicamus [Singet Lob und Preis] ohne Alleluia gesungen. Doch in den Messen von der Oktav werden die Bitttage mit keinem Wort erwähnt.
5. Diese Oktav schließt am Ostersamstag „in Albis“ mit der Non, und darauf beginnt die Osterzeit, die in ähnlicher Weise am Samstag der Pfingstoktav mit der Non schließt. Man darf sich aber während dieser Zeit nicht an den Formen niederwerfen und stehend beten wir den Englischen Gruß zum Schlag der Glocke: Dennoch beugen wir die Knie, wie zu den anderen Zeiten, zum Vers Ave Maria im Offizium und in der Messe, zum Salve Sancta Parens [Sei gegrüßt, heilige Gottesgebärerin], zum Ave Maris stella, etc. [Meerstern, sie gegrüßet]. Ebenso fallen wir dem Herkommen nach in der Kirche nieder zu den sieben Psalmen nach dem Begräbnis, und zu ähnlichen Gelegenheiten, wo es angegeben wird.
6. An den Litaniae majores und minores [Bitttagen] findet die Prozession statt, wie in Buch I, Kap. 17 [gesagt], doch wenn an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt ein Fest Duarum Missarum, mit zwei Messen, gefeiert wird, werden Prozession und Messe von den Bitttagen nach der Prim ohne Kommemoration des Festes gefeiert. Wenn jedoch nur ein Fest mit 12 Lektionen und Messe gefeiert wird, werde die Prozession nach der Terz gehalten, und die Messe der Bitttage wird privatim gefeiert, während die Messe vom Fest im Chor gesungen wird ohne Kommemoration der Bitttage; es ist erlaubt, dass in privaten Messen die zweite Collecta von den Bitttagen sein soll. In einer größeren Gemeinde werden zwei Messen gesungen, eine von den Bitttagen nach der Prozession am Ende des Kapitels, wie am Tage des hl. Markus, die andere vom Heiligen nach der Terz, unter Vorausschickung der Antiphon Sub tuum [Unter deinem Schutz…]. Von einem Fest mit drei Lektionen am Montag der Bitttage und am Mittwoch werde nur die Kommemoration im Offizium gehalten, und seine Messe werde privatim gefeiert, und ähnlich werde es gehalten bei einem Heiligen mit bloßer Kommemoration und Messe. Doch am Dienstag ist die Messe nach der Prozession von einem Heiligen mit drei Lektionen mit der Kommemoration der Bitttage: nicht aber eines Festes mit bloßer Kommemoration, dessen Messe privatim mit Gloria gefeiert wird, und mit den Collectae von der Seligen [Junfrau] und Ecclesiae [von Ostern]; das Hochamt jedoch wird von den Bitttagen ohne Kommemoration des Heiligen gefeiert.
7. Am Vigiltag von [Christi] Himmelfahrt wird zur Vesper die Osterkerze angezündet und sie brenne ununterbrochen bis zum Schluss des Evangeliums der feierlichen Messe: Wenn dieses gesungen wurde, wird sie vom Diakon ausgelöscht, bevor eren Zelebranten inzensiert, und vom Sakristan entfernt, während der Diakon den Priester beweihräuchert.
8. Am Vigiltag von Pfingsten können Priester, wenn sie es wünschen, Messen feiern, doch nur die von diesem Vigiltag, wie sie im Missale angegeben ist. Die Horen werden im unteren Chor psalliert, wie in der Quadragesima: Die Hymnen jedoch werden im Ton eines Festes mit drei Lektionen gesungen. Nach der Non wird das Offizium [der Messe] begonnen und so vollzogen, wie in der Ostervigil; ausgenommen bleibt, dass weder das Feuer, noch eine Kerze gesegnet wird. Doch wenn, nach der Non, die Brüder in den Chor der Messe hinaufgehen, zieht der Zelebrant, über der Albe mit Manipel, Stola und Kasel von violetter Farbe bekleidet, und dem der Subdiakon nur mit dem Manipel, und der Diakon mit Manipel und Stola vorausgehen, zum Altar, [und] vollzieht n der Stufe eine Venia wie gewöhnlich. Wenn er daraufhin den Altar geküsst hat, geht er auf die Epistelseite, um die Prophetie zu lesen; diese beginnt dann der Älteste des Chores an der Presbyteriumsstufe zu lesen, und ebenso [wird] von den anderen der Reihe nach [gelesen]. Den Collectae wird kein Flectamus genua vorausgeschickt; die Lichter werden erst zur Messe angezündet; ebenso werden keine Kerzen zum Evangelium getragen, sondern es wird nur Inzens gebraucht; die Altardiener gebrauchen bei der Messe rote Dalmatiken. Nach der Epistel wird das Alleluia vom Kantor angestimmt, doch nicht wiederholt; der Offertoriumsgesang und das Agnus Die werden gesungen: Ebenso [ist] die Vesper nach der Stärkung zur gewohnten Stunde.
9. Am Festtag und während der Oktav beugen wir die Knie zum Altar hin zum ersten Vers des Terz-Hymnus, die übrigen [Verse] jedoch singen wir stehend einander zugewandt extra Stalla. Die Oktav wird mit der gleichen Festlichkeit gefeiert wie die Osteroktav; einzig ausgenommen ist das Fasten der Quatemberzeit, das in diese [Woche] fällt; sie schließt am Samstag zur Non; und bezüglich der Heiligen[feste], die in sie fallen, wird es in gleicher Weise gehandhabt, wie wir es für die Osterwoche gesagt haben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen