Donnerstag, 23. Juni 2011

Rituale cisterciense Deutsch - 3. Buch, 25. Kapitel: Fronleichnam - Das Fest des Leibes Christi

Rituale cisterciense (1892), aus dem 25. Kapitel des 3. Buches:
Von der Prozession.
7. Am Festtag wird das Sakrament zur Prozession feierlich durch den Kreuzgang getragen, wobei folgender Ritus befolgt wird. Nachdem die Terz gesungen wurde, kehren der Zelebrant und die Altardiener in das Vestiarium (Sakristei) zurück, um sich wie zur Messe anzukleiden, während die Glocken läuten. Und der Sakristan verteilt weiße Kerzen an die einzelnen Brüder und Hausbewohner: Der Diakon, der dafür vom Kantor bestimmt wurde und das Kreuz der Prozession voranträgt, bekleidet sich ebenfalls mit Stola und Dalmatik über der Albe; er geht zwischen den Kerzenträgern, die die Albe tragen. Ältere Brüder, mit der Kukulle bekleidet, treten zum vorbereiteten Baldachin; der Kirchendiener zündet die Altarkerzen an und diejenigen der Brüder.
8. So vorbereitet gehen sie zum Altar, wie wir es für den Gründonnerstag bestimmt haben. Der Weihrauchträger geht mit dem Weihrauchfass, das nicht raucht, und dem Schiffchen zur Altarstufe voraus; es folgt der Kreuzträger zwischen den Kerzenträgern, der mit diesen in der Mitte der Presbyteriumsstufe stehenbleibt; die Älteren mit dem Baldachin steigen [die Stufe] hinauf und bleiben in der Mitte des Presbyteriums stehen, vor der Mitte des Altars; die Altardiener und der Zelebrant kommen zur Stufe, der Konvent hingegen steht zum Altar gewendet und trägt die Kerzen, wie wir zum Fest der Lichtmess gesagt haben.
9. Dann beugen alle die Knie, außer Kreuzträger und Akolythen, während der Diakon unter dem Schweigen des Chores, die Pyxis mit den üblichen Kniebeugungen in die Mitte des Korporales auf den Altar stellt und zum Zelebranten zurückkehrt; ihm wird stehend Weihrauch gereicht, den er ohne Segen und Kuss einlegt, dann wird ihm kniend das Fass übergeben. Nachdem der Zelebrant das Sakrament inzensiert hat, geht der Diakon, der dem Thuriferar das Fass zurückgibt, zum Altar hinauf, wie an Gründonnerstag ausgeführt, nimmt die Pyxis und gibt sie stehend dem die Knie beugenden Zelebranten, dem der Subdiakon zwischenzeitlich das Schultervelum übegelebt hat, das ihm vom Ministerium (der Kredenz) vom Thuriferar übergeben wurde.
10. Der Zelebrant, dessen Hände mit dem Velum bedeckt sind, nimmt die Pyxis entgegen, so dass das der Hostie aufgeprägte Bildnis zur Prozession zeigt; und er steht auf und geht inmitten der Altardiener, die ihn beidseitig unterstützen, unter den Baldachin. Sofort, nachdem der Diakon das Sakrament vom Altar genommen hat, stimmt der Kantor das Responsorium 'Eduxit' an und geht der Kreuzträger mit den Kerzenträgern und den Brüdern hinaus, die in der Ordnung folgen, wie es auch bei anderen Prozessionen Brauch ist. Sie verneigen sich tief, wenn sie vor dem Sakrament vorbeigehen; vom thuriferar oder den Thuriferaren wird der Weg der Prozession inzensiert, wie in Kapitel 21 beschrieben.
11. Bei jeder Station steht der Konvent wie üblich und der Zelebrant hält das Sakrament mit beiden Händen, ohne es abzustellen oder zu inzensieren. Dies ist ausdrücklich verboten im Caeremoniale der Bischöfe, es sei denn, der Weg sei zu lang oder  es liegt eine Kirche auf dem Weg, auf deren Altar das Allerheiligste Sakrament abgestellt werden muss. Alle Brüder jedoch, die dem Zelebranten vorangehen, ausgenommen der Kreuzträger mit den Akolythen, beugen die Knie vor dem Leib des Herrn, vor dem sie verharren. Ähnlich machen sie es, wenn sie von dem Ort weggehen, an dem sie sich befinden. Jene jedoch, die den Baldachin begleiten oder ihm folgen, machen keine Ehrenbezeugung, und der Zelebrant singt nicht zusammen mit den anderen.
12. Bei der Rückkehr der Prozession gehen der Kreuz- und die Kerzenträger direkt ins Vestiarium. Die Brüder stehen singend am Eingang des Chores, zum Altar gewendet mit brennenden Kerzen, während das Sakrament dem Diakon übergeben wird und die Älteren den Baldachin zurücktragen, der Zelebrant aber die Knie beugt. Dann knien sich alle bis zum Beginn der Messe und singen das Responsorium weiter, das der Kantor im Kreuzgang begonnen hat. (...)

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