Samstag, 24. September 2011

Rituale cisterciense Deutsch - 1. Buch, 17. Kapitel: Von den Prozessionen (II)

Rituale cisterciense (1892), Buch 1, Kapitel 17 (7-12):

7. Nachdem sie sich bereitet haben, gehen sie aus der Sakristei hinaus und stellen sich vor dem Altar auf, der der erste Halt beim Presbyterium ist; sie wenden sich dem Eingang des Chores zu, und zwar so, dass der Thuriferar an erster [Stelle] steht, der Subdiakon an zweiter, der Diakon als letzter zwischen zwei Akolythen, die ihm etwas vorausgehen mit den Kerzen.
8. Zwischenzeitlich zieht der Zelebrant, nachdem der Vers Die göttliche Hilfe gesungen wurde, das Pluviale an, nach der Terz oder einer anderen [Hore], wobei ihm der Hebdomadar der vorherigen [Woche] oder ein anderer Altardiener hilft. Und während er vom Altar die Reliquien empfängt, die in den Händen getragen werden: [,] geht der Thuriferar zum Abt oder, wenn er abwesend ist, zum Zelebranten, der mit dem Pluviale bekleidet ist und an der Altarstufe steht, damit dieser, bevor er die Reliquien empfängt, Weihrauch einlegt und segnet nach dem Ritus, der weiter unten beschrieben wird.
9. Nachdem sie sich so aufgestellt haben, oder auch schon eher, und nachdem der Kantor die Antiphon oder das Responsorium angestimmt hat, gehe der Thuriferar hinaus, [wobei] er in der linken Hand das geschlossene Schiffchen hält und mit der rechten das Rauchfass leicht hin und her schwenkt. Der Subdiakon, mit dem Weihwasser in seiner Linken, besprengt mit der Rechten den Weg. Und der Diakon [geht] mit dem Kreuz, das er mit beiden Händen erhoben trägt ([wobei] das Bild Christi immer zum Konvent zeigt), zwischen den Akolythen, die ihm mit den Leuchtern ein wenig vorangehen sollen zu seiner Rechten und Linken: Es folgt der Konvent, [wobei] die jüngeren Mönche vorangehen, in der Weise, dass der Zelebrant und der Abt hinter dem Zelebranten alleine hinterher geht. Und nach ihm [folgen] die Novizen, nach den Novizen die Laienbrüder oder Konversen, zwei zu zwei; danach [folgen] die Gäste und die ‚Familia’ [die Mitarbeiter etc.].
10. Wenn ein einziges Responsorium [vorgesehen ist], wird es gedehnt gesungen, damit es ausreichend ist mit der folgenden Antiphon, bis alle [wieder] in den Chor eingetreten sind; dann wird der Introitus der Messe begonnen. Und, wenn es nötig sein sollte, fügt der Kantor den Vers Ehre sei dem Vater hinzu mit der üblichen Wiederholung vor der Antiphon, die beim Einzug in die Kirche angestimmt wird.
11. Wenn Stationen gehalten werden, sei die erste in dem Abschnitt des Kreuzgangs, der nahe beim Dormitorium ist; und zwar so, dass diejenigen, die in der Mitte des Zuges sind, vor dem Kapitelsaal stehen: Dann wenden sich der Diakon, die Akolythen, der Subdiakon vor dem Diakon und der Thuriferar vor dem Subdiakon um und stehen mit dem Gesicht und dem Bild des Gekreuzigten zum Konvent gewendet, der hier und dort ebenfalls einander zugewendet steht: Ausgenommen der Abt oder der Zelebrant, die ihr Gesicht zum Kreuz gewendet halten und [so] stehen.
12. Nachdem die erste Station beendet wurde, wie in den Processionalia vorgesehen, und nachdem der folgende Vers oder das Responsorium begonnen wurde, machen sich die Brüder wieder auf den Weg, wie vorher gesagt, und in gleicher Weise wird die zweite Station beim Refektorium gehalten: Darauf geht man weiter zur dritten im ‚Lesegang’ (Kollationsgang) bei der Kirche: Wenn der Abt oder (in seiner Abwesenheit) der Kantor jedoch die Antiphon angestimmt hat, treten alle singend in die Kirche ein; und nachdem die Antiphon gesungen wurde, wird die Messe vom Kantor angestimmt, während die Altardiener und der Zelebrant geradewegs in die Sakristei gehen und sich vorbereiten, um zum Altar zu gehen, auch [dann], wenn die Tabula für einen Verstorbenen geschlagen wird.

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