Dienstag, 27. September 2011

Rituale cisterciense Deutsch - 1. Buch, 18. Kapitel: Von der heiligen Eucharistie, dem Krankenöl und den Reliquien der Heiligen


Rituale cisterciense (1892), Buch 1, Kapitel 18:
Eucharistische Reserve, Abbaye d'Hauterive
[1.] Die Hostien werden aus nichts als reinem Weizen hergestellt, nach dem Ritus, der weiter unten anzuführen ist: Und die heilige Eucharistie soll unter sicherem Verschluss ehrerbietig aufbewahrt werden in einer silbernen Pyxis, die innen vergoldet ist, soweit das geschehen kann.
2. Dieses Gefäß oder Ciborium wird als ganzes mit einem kostbaren weißen Velum bedeckt; und innen sei ein sehr reines Leinentuch (Corporale), in das einige konsekrierte Hostien gelegt werden, die man jeden Sonntag zur ersten oder zweiten Konventmesse erneuert. Dieses Leinentuch soll jedes Jahr am Gründonnerstag gewechselt werden. Nichtsdestotrotz wird der Fuß dieser Pyxis auf ein anderes Corporale im Tabernakel abstellt, sei er aufgehängt oder feststehend.
3. Das Krankenöl wird geziemend aufbewahrt in einem gesonderten Schrank und in der Nähe des Hochaltars in einem silbernen Gefäß, zusammen mit den Wergstücken und dem anderen Zubehör zur Letzen Ölung. Und in jedem Jahr in der Osterzeit wird es erneuert, wobei das alte über der Piscina oder dem Sacrarium verbrannt wird, in das die heilige Asche geschüttet wird.
4. Auch die Reliquien der Heiligen werden ihrer ihnen geschuldeten Verehrung und Ehrerbietung nicht entblößt, sondern in sicheren und angemessen geschmückten Schränken verwahrt, von wo sie nur dann weggetragen werden sollen, wenn sie zur feierlichen Messe am ersten Adventssonntag und an Feiertagen mit Predigt [Sermo-Festen] und wenn Professfeiern stattfinden nach dem folgenden Ritus auf den Hochaltar übertragen werden.
5. Ein Priester, mit der Stola über der Kukulle, geht, nachdem vorher zwei Kerzen entzündet wurden, zum Schrank, in dem die Reliquien aufbewahrt werden, und nimmt sie, nachdem er den Schrank geöffnet und sich entblößten Hauptes tief verneigt hat, ehrfürchtig, indem er sie mit beiden Händen trägt, angefangen bei den vornehmeren. Diejenigen, die die Kerzen tragen, gehen ihm dann voran und er begibt sich zum Altar, [wobei] er mit ihnen abwechselnd Psalm 150 rezitiert: Laudate Dominum in Sanctis eius [Lobt den Herrn in seinen Heiligen] und ähnliche. Nachdem er am Altar angekommen ist, beugt er nicht die Knie, sondern verneigt sich nur an der Stufe; darauf aber steigt er hinauf und ordnet sie [die Reliquien] so an, dass die ehrwürdigeren immer näher beim Kreuz stehen und niedriger als dieses. Niemals nämlich sollen sie höher sein als das Allerheiligste Sakrament oder das Kreuz. Solange jedoch die Reliquien dort stehen, sollen zwei Kerzen auf dem Altar brennen.
6. In gleicher Weise und gleicher Ordnung sollen sie nach der Messe vom Priester wieder in ihren Schrank zurückgetragen werden. Von der Aussetzung des Allerheiligsten Sakraments wird weiter unten gesprochen, im 3. Buch, wo sein Fest [Fronleichnam] behandelt wird.

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