Sonntag, 21. August 2011

Rituale cisterciense Deutsch - 1. Buch, 15. Kapitel: Von der Genugtuung (Satisfaktion) im Chor

Rituale cisterciense (1892), Buch 1, Kapitel 15:
[1.] Wenn jemand zu den Vigilien nach dem Ehre sei dem Vater des Psalms Kommt, laßt uns jubeln [Ps 94] oder zu den übrigen Horen nach dem Ehre sei dem Vater des ersten Psalms kommt, nehme er sich nicht heraus, sich dem Chor der Psalmen Singenden anzuschließen: Vielmehr trete er an die Stufe des Prebyteriums und erbitte zuerst die Venia, entweder mit bis zur Erde gebeugten Knien über den Artikeln (Fingerknöcheln) der Hände, oder nur mit bis zum Boden herabgeführten Armen, je nach [liturgischer] Zeit, wie in Kapitel 8 [beschrieben]. Darauf erst bleibe er stehen und gleiche sich dem Chor an, indem er sich verneigt beim Ehre sei dem Vater und sich zum Kyrie eleyson über der Stufe niederwirft oder sich [bis zur Höhe] der Knie verbeugt bis zum Ende der Hore. Wenn sie zu mehreren sind, stehe der Ältere in der Mitte.
2.Doch wenn sie vom Oberen durch ein Zeichen oder einen Laut die Erlaubnis bekommen, in die Stalle zu gehen, verneigen sie sich vor dem Altar und gehen so in ihre Stalle. Dort leisten sie Genugtuung (Satisfaktion) über die Artikel (Knöchel) der Hände. Wenn man jedoch sitzt, bleiben sie zwei Verse [stehen], bevor sie sich mit den anderen setzen.
3. Ein Abt tut Genugtuung (Satisfaktion) an der Stufe wie ein Mönch: ausgenommen, dass er ohne Erlaubnis (nachdem er ein Vater unser gebetet hat) nach der Genugtuung (Satisfaktion) durch die Mitte des Chores zu seinem Sitz geht. Es sei denn, ein anderer Abt  ist im Chor, der ihn mit dem gewöhnlichen Zeichen ruft.
4. Doch wenn jemand zur Kollatslesung nicht herbeikommt, so dass er sich setzen kann, bevor gesprochen wird Du jedoch (Tu autem), so gesellt er sich zu den Psalmen Singenen im Chor. Doch wenn der Hymnus der Komplet begonnen wird, gehe er zur Stufe und verneige sich vor dem Altar, bleibe dort bis zum Ende des Herrengebets und des Glaubensbekenntnisses. Das Übrige hält er, wie es jene tun, die im Chor sind, es sei denn (wie gesagt wurde), er wird zurückgerufen.
5. Sooft jemand im Oratorium einen Fehler macht, indem er einen Buchstaben falsch [ausspricht] (denn für eine Note des Gesanges leisten wir keine Genugtuung), so leiste er Genugtuung (Satisfaktion) nur über den Artikeln (Knöcheln) der Finger, unbedeckten Hauptes am Ort, wo er steht, ohne seine rechten oder linken [Nachbarn] zu stören. Und gleichermaßen leiste Genugtuung (Satisfaktion) zwischen dem Sitz des Abtes und des Priors, wem beim Lesen des Evangeliums auf dem Analogium [Ambo] ein Fehler unterläuft.
6. Die in leichter Schuld sind, verneigen sich bzw. werfen sich nieder, wie oben gesagt, zum Kyrie eleyson, indem sie Genugtuung (Satisfaktion) leisten bis nach dem Dank sei Gott, [und zwar] in der Mitte vor der Presbyteriumsstufe. Wer jedoch eine schwere Schuld auf sich geladen hat und im Kapitelsaal [so] befunden wurde, werfe sich gleichermaßen in der Kirche zum Kyrie eleyson nieder: Doch am Ort, wo er steht, bis der Befehl vom Oberen aufgehoben wird.

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