Dienstag, 30. August 2011

Rituale cisterciense Deutsch - 3. Buch, 2. Kapitel: Vom Offizium der seligen Maria


Rituale cisterciense (1892), Buch 3, Kapitel 2:
[1.] Das kleine Offizium der seligen Maria wird täglich stehend und auf einem Ton gesungen [in directum] im Chor rezitiert, wie am Ende das Breviers angegeben, ausgenommen während des Triduums vor dem Osterfest. [Es geschehe] so, dass die einzelnen Horen den kanonischen Horen vorangehen, ausgenommen die Komplet, an die sich die Komplet der Seligen [Jungfrau Maria] anschließt, [während] sie der Antiphon Salve Regina vorausgeht. Immer jedoch wird es (ausgenommen die Laudes) vom Oberen des Chores begonnen, von dem auch alle diese Horen durch den Vers Sanfter Name [Dulce nomen] beendet werden.
2. Nachdem die Glocke also auf das Zeichen des Oberen hin verstummt ist und alle einander zugewandt über die Fingerknöchel [die Artikel des  Finger] niedergefallen sind, beginnt dieser Obere mit Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Und der Chor antwortet, indem er sich aufrichtet: Gebenedeit bist du unter den Frauen etc. Darauf schließt [der Obere] an, während alle noch außerhalb der Stalle stehen: Herr, öffne meine Lippen oder O Gott, komm mir zu Hilfe. Die Übrigen aber fahren fort: Damit mein Mund etc. und Herr, eile mir zu helfen. Dann singen sie, indem sie sich über die Knie verbeugen, Ehre sei dem Vater und zum Wie es war im Anfang stehen sie aufgerichtet einander zugewandt in den Stallen.
3. Wenn sie jedoch, wenn dieses Offizium begonnen wird, schon über die Formen niedergeworfen sind, wie es an festfreien Tagen der Fall ist, das heißt an Werktagen im Winter zur Prim und zur Komplet, so bleiben sie in dieser Köperhaltung und antworten wie oben gesagt; und sie richten sich nur zum Wie es war im Anfang auf.
4. Zur Nokturn, wenn der Invitator vor seiner Stalle zum Altar gewndet das Invitatorium und den Psalm Kommt [Ps 94] singt, verneigt er sich, nachdem er einmal das invitatorium gesungen hat, und so auch am Ende der einzelnen Verse, ausgenommen zum Ehre sei dem Vater, denn dann verneigt er sich nur zur Wiederholung des halben Invitatoriums. Der Chor jedoch wiederholt das Invitatorium, wobei er in den Stallen dem Altar zugewendet steht bis zum Ehre sei dem Vater, so dass, wenn dies der Invitator stehend singt, der Chor sich gegen den [anderen] Chor verneigt und sich zum Wie es war im Anfang aufrichtet; daraufhin stehen alle einander zugewandt bis zum Versikel und der Lesung, sich nur zum Ehre sei dir, oh Herr und  Ehre sei dem Vater verneigend am Ende des Hymnus und der Psalmen.
5. Nachdem die Antiphon nach den Psalmen gesungen wurde, wenden sich alle dem Altar zu und der Invitator singt außerhalb der Stalle den Versikel, erbittet den Segen und rezitiert die Lesung, nach der Art, wie oben im ersten Buch, Kapitel 10 und 11 beschrieben. Der Subinvitator aber, der das Responsorium nach der Lesung zu singen hat, verneigt sich vorher und nach dem Vers des Responsoriums wiederum; zur Wiederholung dieses Verses wendet sich Chor gegen Chor.
6. Nach dieser Wiederholung treten alle aus der Stalle und stehen einander zugewandt, während der den wochendienst ausübende Priester singt O Gott, komm mir zu Hilfe, und die anderen antworten Herr, eile mir zu helfen etc. Darauf treten sie zurück in die Stalle und fahren mit den Psalmen fort wie zur Nokturn. Zum Kapitel, dem Responsorium und dem Versikel wenden sie sich zum Altar und dieses Responsorium singt der Invitator, in der Art und Weise, wie oben gesagt. Wenn sie jedoch nach dem Canticum die Antiphon Selige Gottes[gebärerin] beginnen, knien sie über den Fingerknöcheln nieder, einander zugewandt, und wenn sie beendet ist, fallen sie nieder oder verneigen sich, je nach Art des Tages, wie in Buch 1, Kapitel 8 [erklärt]. Dann singt der Priester stehend zum Altar gewandt die Collectae und den Versikel der Kommemoration aller Heiligen. Der Priester nimmt dann die Haltung ein, die die übrigen einnehmen, während der Obere den Vers Sanfter Name [Dulce nomen] singt, und ebenso macht er es, wenn dieser die Collecta zu den übrigen Horen singt, die Vesper ausgenommen.
7. Alle anderen Horen werden begonnen und rezitiert, unter Wahrung der Verhältnisse, wie wir in den Nummern 4 und 6 gesagt haben. Zur Vesper jedoch beugen wir die Knie über die Fingerknöchel zum ersten Vers des Hymnus Meerstern sei gegrüßt [Ave maris stella], wie auch zur Antiphon Heilige Maria nach dem Canticum. Und der Priester singt die Collecta stehend, wie oben zu den Laudes [gesagt].

1 Kommentar:

  1. Soeben kam mir der Gedanke: ich könnte einen Blog anlegen, und sooft ich Zeit habe, eine Seite der Zisterzienserrituale abbilden und evtl. übersetzen.
    Ich google "Rituale Cisterciense" und finde diesen Blog hier. Großartig. Man braucht also heutzutage das Rad nicht mehr erfinden, aber was wir brauchen: Koordinierung!
    Der Autor dieses Blog möge sich bitte bei mir melden: tomann@ocist.org
    P. Meinrad Tomann OCist, Rom.

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