Samstag, 16. Juli 2011

Rituale cisterciense Deutsch - 1. Buch, 8. Kapitel (8-11): Wie die Brüder sich im Chor verhalten sollen

Rituale cisterciense (1892), 1. Buch, 8. Kapitel, 8.-11.:
8. Wir werfen uns nieder über die Formen [Pulte] mit gebeugten Knien, den übrigen Körper nach vorne gebeugt und mit enblößtem Haupt, die Hände unter der Brust gefaltet, die Füße nebeneinander stehend, an festfreien Tagen zu den Gebeten und zum Kyrie eleyson etc. Außerdem werfen wir uns ebenfalls nieder, [allerdings] auf die Knie und die Handknöchel, die auf den Boden berühren, einander zugewandt, zum Vers Gegrüßet seist du, Maria in ihrem Offizium, zum Englischen Gruß an festfreien Tagen außerhalb der Osterzeit etc. Dann werfen wir uns außerdem nieder mit dem ganzen, auf der Seite liegenden Körper zum Altar hin, indem der Arm den Kopf stützt, zu den sieben Bußpsalmen nach dem Begräbnis, zu der Litanei nach der Prozession am Freitag in der Quadragesima etc.
Wie die Venia zu erbitten ist
9. Wir erbitten die Venia, indem wir die Knöchel der Hände auf den Boden stützen, über dem Kukullen[saum] und ohne Beugen der Knie, wenn irgendeinem ein Fehler während des göttlichen Offiziums unterläuft etc. Diese Venia-Bitte nennen wir 'festlich' oder auch 'zu machen an Festtagen', da an Festtagen der Leser in den Vigilien nach den Lesungen und der Priester nach der Konventmesse auf diese Weise die Venia erbeten. 2. Deshalb auch [nennen wir sie 'festlich'], da an festfreien Tagen, das ist: an Ferialtagen außerhalb der Osterzeit, auch sie die Knie bis zum Boden beugen, wie auch die Hände, wie oben bei der zweiten Form der Prostration gesagt, weshalb also die Venia-Bitte, so vollzogen, 'wie an festfreien Tagen' genannt wird. Und auf diese Weise erbitten wir die Venia zur Erhebung der Hostie in der Messe und nach dem Agnus Dei. 3. Wir nennen es auch 'die Venia erbitten', wenn wir uns bei der Proklamation im Kapitelsaal oder zur Genugtuung im Refektorium mit dem ganzen Körper auf den Boden niederwerfen.
Von der Kniebeuge
10. Neben jener Kniebeugung, von der wir gesprochen haben bei der Prostration und der Venia-Bitte, beugen wir die Knie, den übrigen Körper zum Altar hin aufgerichtet, während der Meditation, zur Antiphon Unter deinen [Schutz und Schirm] etc. Wenn jedoch während des Evangeliums gesagt wird Und das Wort ist Fleisch geworden etc. oder wir im Presbyterium vor dem Allerheiligsten Sakrament hergehen, beugen wir nur ein Knie.
Vom Sitzen
11. Wir sitzen aber im chor mit über den Knien gefalteten oder gekreuzten Ärmeln zu den Psalmen, wie an ohrem Ort angegeben, zu den Lesungen, wenn mehrere gelesen werden und zu den folgenden Responsorien, zu den Prophetien, zur Epistel, zum Gradualgesang, zum Vers und zum Traktus in der Messe bis zum Evangelium, wenn nichts anderes vermerkt ist: Ausgenommen allerdings, wenn das Allerheiligste Sakrament ausgesetzt ist. Dann [sitzen wir] zum Mandatum [Fußwaschung am Samstag] und zur Kollation oder der Kompletlesung. Niemand jedoch setze sich, bis nicht der erste Vers des Psalms beendet wurde, und wenn das Ehre sei dem Vater zu sprechen ist, erhebe man sich nach der Pause des letzten Verses.

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