Samstag, 30. Juli 2011

Rituale cisterciense Deutsch (1892) - 1. Buch, 2. Kapitel (11-17): Wie die Stunde des "Opus Dei" und des Englischen Grußes anzuzeigen ist

Rituale cisterciense (1892), 1. Buch, 2. Kapitel (11-17):
11. Zum ersten Zeichen der Non wird mit der größeren Glocke geläutet an Fasttagen, [und zwar] ungefähr ein Viertel vor dem zweiten. An Tagen mit Mittagessen jedoch ist das Zeichen des Englischen Grußes, das nach der Mittagsruhe gegeben wird wie oben angezeigt, das erste Zeichen der Non, für die das zweite immer mit der kleineren [Glocke] geläutet wird.
12. Die Vesper wird zuerst mit der Nola des Dormitoriums angezeigt, eine halbe Stunde vor dem zweiten Zeichen, das mit der für den Gottesdienst geeigneten Glocke, wie oben gesagt, geläutet werden soll.
13. Zur Kollatslesung, das ist die Lesung der Komplet, wird mit der kleinsten Glocke geläutet bis zum Zeichen des Oberen, dann wieder am Ende der Lesung vor der Komplet. Vom Vers Behüte uns jedoch bis zum Es segne wird mit der größeren geläutet, dann, nachdem die Antiphon Salve Regina gesungen und der Vers Die Seelen der Gläubigen gesungen wurde, wird zum Englischen Gruß angeschlagen.
14. Das Zeichen zu diesem Englischen Gruß nun aber wird gegeben drei Mal am Tag (also am Morgen vor dem Zeichen der Vigilien, am Mittag und am Abend) mit dem dreifachen Anschlagen der größeren Glocke, drei Male wiederholt, mit einem ausreichenden Intervall nach jeder Einheit, damit von den Hörenden das Gegrüßet seist du, Maria gesprochen werden kann. Wenn sie nämlich dieses Zeichen hören, sollen alle mit gebeugten Knien oder stehend (je nach [liturgischer] Zeit) leise drei Mal Gegrüßet seist du, Maria beten.
15. An Sonntagen vom Mittag des vorangehenden Samstags bis zum eingeschlossenen Ende der Komplet des Sonntags wird der Englische Gruß von allen stehend gebetet, zum Altar gewendet, mit entblößtem Haupt und an den Seiten herabgelassenen Ärmeln. Und dieser gleiche Ritus wird befolgt in der gesamten Osterzeit. Zu anderen Zeiten beugen wir die Knie und erbitten die Venia über den Fingerknöcheln einander zugewandt. Wenn jemand aber für sich diesen Engelsgruß zum oben beschriebenen Zeichen betet, erbittet er ebenfalls die Venia zum Altar gewendet oder zur Kirche hin.
16. Schließlich wird die Nola-Glocke geläutet für die Dauer eines De profundis [Ps. 129] zur Nachtruhe, nachdem die Brüder vom Oberen besprengt worden sind und sich zurückziehen ins Dormitorium.

Die "Tabula lignea" (das im Osten ebenfalls gebräuchliche "Simandron"), ein wichtiges Instrument zum zusammenrufen der Gemeinschaft. Photo: Cistopedia
 17. Es ist anzumerken, dass alle diese Glockenzeichen während der drei Tage vor Ostern unterbleiben, [und zwar] vom Beginn der feierlichen Messe an Gründonnerstag bis zum Beginn der Messe am Karsamstag. Zwischenzeitlich wird jedoch die hölzerne Tabula [ein Schlagbrett], die im Kreuzgang vor dem Kapitelsaal hängt, zu den einzelnen Horen nach der oben angeführten Ordnung geschlagen.

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